Im internationalen Rennen um die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) hat der russische Präsident Wladimir Putin seine Regierung angewiesen, die Forschung in diesem Bereich zu beschleunigen und finanziell zu unterstützen. Wie aus einer Veröffentlichung des Kreml vom Donnerstag hervorgeht, wies Putin sein Kabinett an, "Maßnahmen" zur Förderung der KI-Forschung zu ergreifen, unter anderem durch die "Bereitstellung einer jährlichen Zuweisung aus dem föderalen Haushalt".

Der Kreml-Veröffentlichung zufolge umfasst die KI-Forschung die "Optimierung von Algorithmen für maschinelles Lernen" sowie die Entwicklung "großer Sprachmodelle" - wie das von dem US-Unternehmen OpenAI entwickelte KI-Textprogramm ChatGPT. Darüber hinaus werden staatliche Unternehmen laut dem Schreiben aufgefordert, die Einführung von KI-Technologie voranzutreiben. Die Regierung wird zudem angewiesen, die Entwicklung von "Supercomputern" zu unterstützen, indem sie russischen Herstellern Vergünstigungen gewährt.

Wettlauf

Putin hat angesichts westlicher Sanktionen wiederholt gefordert, dass Russland "technologische Souveränität" erlangen müsse. Die Sanktionen infolge des Ukraine-Konflikts erstrecken sich auch auf den Bezug von Computerteilen aus dem Ausland wie etwa Halbleiter.

Seit das Tool ChatGPT des kalifornischen Startups OpenAI im November der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, hat sich in der IT-Branche der Wettlauf um KI-Systeme beschleunigt. Zahlreiche Unternehmen wie Google investieren in die Entwicklung eigener KI-Dienste. Im April hatte Russlands größtes Bankunternehmen Sber die Einführung einer eigenen KI-App namens "Gigachat" angekündigt, allerdings vorerst im Testmodus. (APA, 7.9.2023)