iPhone, Apple
iPhones sind generell preisstabil, der Trend, jedes Jahr das neue Modell zu kaufen, ist überholt.
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Am Dienstag wird in Cupertino die neue iPhone-15-Serie vorgestellt. Für viele Apple-Nutzer starten damit die Überlegungen, ob man das alte Gerät gerade in diesem Jahr mit einem neuen austauschen sollte. Viel weiß man noch nicht über die neue Generation, außer dass möglicherweise erstmals USB-C den alten Lightning-Anschluss ersetzen soll.

Eine Möglichkeit, Geld zu sparen, ist, sich in dieser "Übergangsphase" nach einem älteren iPhone umzusehen, schließlich steigen viele Nutzer auf ein neues Gerät um und verkaufen ihr aktuell verwendetes. Die Plattform Geizhals.at hat dazu eine umfangreiche Analyse veröffentlicht und zeigt darin, wie preisstabil manche iPhones sind, und nennt Gründe, warum man in diesen Zeiten nicht unbedingt immer zur neuesten Generation greifen muss.

Ausgangspunkt

Technik-Puristen feiern jedes Jahr die neuen technischen Verbesserungen, die Apple in Cupertino präsentiert. Die Kameras werden immer besser und durch neue Chips auch die Leistung und meist auch die Akkuleistung. Für die meisten Anwendungen reichen allerdings ältere Geräte, schließlich braucht man für die meisten Apps die neuesten Prozessoren nicht.

Für die Analyse ist die Vergleichsplattform aus Österreich bis zum iPhone 11 beziehungsweise iPhone SE zurückgegangen. Die unten stehenden Ergebnisse der Auswertung beziehen sich auf die von Geizhals.at ausgewiesenen Bestpreise der einzelnen Modelle, betrachtet wird dabei deren Preisverlauf, vom Marktstart bis zur Vorstellung der nächsten Generation.

iPhone-Preisvergleich
Das iPhone 13 zeigte sich über die bisherige Lebensdauer am preisstabilsten.
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Preis-Leistungs-Champion: Das iPhone 13

Die Einführung des iPhone 11 im Jahr 2019 bot den Nutzern eine stark verbesserte Leistung sowie eine stärkere Kameraqualität. Zum Marktstart kostete dieses iPhone 11 mit 64 GB 779 Euro. Ein Jahr später verzeichnete das Modell dann einen Wertverlust von 121 Euro (–15 Prozent). Noch mehr an Wert verlor das darauffolgende iPhone 12, ebenfalls in der 64-GB-Variante. Das Modell markierte den Beginn des 5G-Zeitalters für iPhones und brachte das eckige Design früherer Modelle zurück.

Der zum Marktstart ermittelte Bestpreis belief sich laut Analyse auf 888 Euro, bevor das Modell zum Zeitpunkt der Vorstellung der nächsten Generation bereits um 716 Euro zu haben war (–19 Prozent). Beim iPhone 13 setzte Apple neben einer aufgestockten Mindestspeicherkapazität von 128 GB insbesondere auf Verbesserungen in der Kamera-Technologie und der Akkulaufzeit. Zum Start war das iPhone 13 zu einem Bestpreis von 899 Euro zu finden. Damit war es trotz doppelter Speicherkapazität nur wenig teurer als sein Vorgängermodell und verzeichnete innerhalb eines Jahres einen Wertverlust um lediglich neun Prozent (–82 Euro).

"Das iPhone 13 hat sich als das preisstabilste iPhone erwiesen, weil es neue Funktionen und einen geringen Aufpreis von nur zehn Euro im Vergleich zum Vorjahresmodell bot", erklärt Mag. Markus Nigl, Vorstandsvorsitzender von Geizhals.at. Die Produkt-Nachfrage blieb seit Erstveröffentlichung stets hoch, so die Analyse.

Darauf folgte das iPhone 14. Im September 2022 war dieses in der Basisvariante mit 128 GB um 999 Euro zu haben und somit um ganze 100 Euro teurer als ursprünglich das iPhone 13. Große Neuerungen blieben bei dieser Generation jedoch aus, und das Modell verlor seither bereits um 19 Prozent an Wert (–192 €).

iPhone Preisvergleich
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Pro-Modelle: Ähnlicher Wertverlust

Mit den iPhone-Pro-Modellen hat Apple ein Premium-Segment geschaffen, das sich sowohl leistungstechnisch als auch bei so manchen Features von den "normalen" Modellen unterscheidet. Viele Nutzer wollen aufgrund dieser Faktoren gern zu einem Pro-Modell greifen, jedoch sind diese derart hochpreisig, dass sich diesen Wunsch viele nicht erfüllen können. Laut Analyse führten die immer höheren Preise und die Langlebigkeit der Pro-Modelle jedoch auch dazu, dass sich Vorjahresmodelle aufgrund des Preisverfalls als überlegenswerte Kaufalternativen für preissensitivere Käufer entpuppten.

So musste man für ein iPhone 11 Pro zum Marktstart noch 1.129 Euro hinlegen, während es nach einem Jahr bereits um 908 Euro auf Plattformen wie Geizhals.at angeboten wurde (–19 Prozent). Das iPhone 12 Pro sank mit einem ähnlichen Einstiegspreis von 1.135 Euro deutlich weniger im Wert, nämlich auf 1.108 Euro (–11 Prozent). Abermals geringer fiel der Wertverlust beim iPhone 13 Pro aus. Dieses startete bei einem Bestpreis von 1.149 Euro und sank um lediglich fünf Prozent auf 1.094 Euro. Das aktuell teuerste iPhone-Modell, das iPhone 14 Pro, wurde zum Marktstart um 1.299 Euro angeboten. Der bisherige Preisverlust beträgt rund 18 Prozent (–231 Euro).

iPhone-Preisvergleich
Die Pro-Modelle werden immer beliebter, trotz steigender Preise.
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SE-Modelle: Neuere Generationen im Preis deutlich stabiler

Ebenfalls in der Analyse finden sich die von Apple vor einigen Jahren eingeführten iPhone-SE-Modelle, die mit abgespeckter Hardware daherkommen, dafür aber den günstigsten Preis in der iPhone-Welt bieten. Auch sie haben in den letzten Jahren unterschiedliche Preisverfallmuster gezeigt. Als 2016 das erste iPhone SE auf den Markt kam, war es zu einem Bestpreis von 469 Euro verfügbar. Nach der Vorstellung des iPhone XR und iPhone XS wurde der Verkauf des iPhone SE am 12. September 2018 eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt fiel der Preis auf 326 Euro, was einem Verlust von satten 31 Prozent entsprach.

Im Jahr 2020 folgte das iPhone SE (2. Generation) mit einem damaligen Bestpreis von ebenfalls 469 Euro. Dieser fiel innerhalb von zwei Jahren auf 439 Euro, was einem vergleichsweise moderaten Verlust von sechs Prozent ausmachte. Das neueste Modell, das iPhone SE (3. Generation), wurde 2022 erstmals zu einem Bestpreis von 511 Euro angeboten. Bis dato sank der Preis nur leicht auf 503 Euro (minus zwei Prozent). Diese Entwicklung zeigt, dass die beiden jüngeren iPhone-SE-Modelle im Vergleich zum Erstmodell eine deutlich größere Preisstabilität aufweisen.

Der STANDARD fragte bei Geizhals.at nach, wie es den um die Beliebtheit der einzelnen Modelle in Österreich aussieht. Nigl: "Die größte iPhone-Nachfrage verzeichneten wir in den vergangenen zwölf Monaten für das iPhone 14 Pro 128 GB. Im Jahresverlauf ist das Kaufinteresse an Smartphones im Dezember am stärksten." Die Serie 14 ist laut Nigl in Summe populärer als die Serie 13. International ist es sogar das teuerste Modell, also das iPhone 14 Pro Max, das die meisten Käufer findet. Am wenigsten werden die Plus-Modelle nachgefragt, also die Standard-Version des iPhones mit größerem Display.

Gut überlegen

Der Blick in diverse Online-Marktplätze zeigt, dass praktisch alle iPhone-Modelle in der Regel sehr preisstabil sind. Das freut Verkäufer und ist eine Herausforderung für Käufer, an ein Schnäppchen zu gelangen. Dennoch ist Sparpotenzial vorhanden, wenn man nicht gerade das neueste Gerät haben muss. Zum demnächst anstehenden Generationenwechsel wird man mit Sicherheit die Vorjahresmodelle, also die 14er-Reihe, günstiger bekommen können, als das bisher der Fall war.

Bei den Pro-Modellen sieht es ähnlich aus. Wer in die Premium-Klasse von Apple einsteigen möchte, der muss aber mit einem Preis rund um 1.000 Euro und mehr rechnen. Auch in diesem Jahr wird erwartet, dass Apple bei genau diesen Modellen den Preis einmal mehr anhebt, was damit auch trotz möglicher Preissenkungen über die nächsten Monate eine sehr hohe Summe ergibt, die man für ein Smartphone hinblättern muss. (aam, 11.9.2023)