Für Gabriel Roland müssen Rosinen im Kaiserschmarren sein.
Für Gabriel Roland müssen Rosinen im Kaiserschmarren sein.
Foto: Getty Images/iStockphoto

"Ich bin froh, in einem Kulturkreis zu leben, in dem Mehlspeisen als Hauptgericht gängig sind. Am liebsten esse ich nämlich Kaiserschmarren. Damit verbinde ich viele emotionale Erinnerungen. Zum Beispiel an meine Studienzeit in Mittelengland. Die Flüge, die man sich als Student leisten konnte, kamen oft erst spätabends in Wien an. Meine Mutter ist dann extra wach geblieben und hat mir Kaiserschmarren gemacht. Das war eine Art kulinarisches Gegengift zum kalten, feuchten, dunklen Wetter in England.

Der Kaiserschmarren meiner Mutter ähnelt eher einer dicken, zerrissenen Palatschinke. Trotzdem liebe ich ihn natürlich. Im Gasthaus ist er mir hingegen oft zu Ei-lastig. Für mich muss Kaiserschmarren unbedingt Rosinen enthalten – in den Teig eingearbeitet und nicht einfach drübergestreut. Was die Beilage anbelangt, bin ich nicht dogmatisch. Ich esse sogar Apfelmus dazu, wenn es keinen Zwetschkenröster gibt. Dass ich selbst Kaiserschmarren koche, ist ein seltenes und aufwendiges Unterfangen.

Vor einigen Jahren haben sich meine Partnerin und ich auf einer Hütte in der Südsteiermark daran versucht. Der Holzherd wollte nicht anziehen – später stellte sich heraus, der Grund dafür waren nicht wir unfähigen Stadtmenschen, sondern ein Wespennest im Rauchfang – somit kochten wir über den glühenden Resten eines Lagerfeuers vor der Hütte. Es war der beste Kaiserschmarren, den ich jemals gegessen habe. Vielleicht lag's aber auch einfach an dem romantischen Setting inmitten der Weinberge bei Sonnenuntergang." (RONDO, Michael Steingruber, 26.9.2023)

Wenn Gabriel Roland von der Vienna Design Week Kaiserschmarren isst, verbindet er viele emotionale Erinnerungen damit.
Wenn Gabriel Roland von der Vienna Design Week Kaiserschmarren isst, verbindet er viele emotionale Erinnerungen damit.
Foto: Apollonia Theresa Bitzan