Die Insolvenz des Kika/Leiner-Möbelhauses betrifft rund 3.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
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Wien / St. Pölten – Im Insolvenzverfahren der Möbelkette Kika/Leiner gibt es Bewegung. Aus involvierten Kreisen wurde der APA bestätigt, dass die Ex-Eigentümerin Signa 20 Millionen Euro in den Insolvenztopf einzahlt und dafür weitere Forderungen vom Hals hat. Demnach erfolgt die Zahlung in vier Raten innerhalb von zwei Jahren. Die Zustimmung zur Zahlung bedeutet eine Sonderquote für die Gläubiger in Höhe von 15 Prozent.

Der nächste Schritt nach der Gläubigerversammlung, die am Montag stattgefunden hat, ist der Bericht des Insolvenzverwalters zum Sanierungsplan, dieser wird Ende der dritten Septemberwoche erwartet.

Gläubigerforderungen in Höhe von 132 Millionen Euro

Gemessen an der Zahl der Mitarbeiter war die Insolvenz von Kika/Leiner die größte Pleite der vergangenen zehn Jahre. Eigentümer des Möbelhauses ist nunmehr der Investor Hermann Wieser. Betroffen von der Insolvenz sind rund 3.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Gläubigerforderungen (Passiva) belaufen sich laut Kreditschützern auf 132 Millionen Euro. Die Möbelkette strebt einen Sanierungsplan zahlbar innerhalb von zwei Jahren an. Die rund 440 Gläubiger sollen eine Quote von 20 Prozent erhalten.

Struktur der Signa-Gruppe

Wie die APA am Montag berichtete, schrieb die Signa Prime im Jahr 2022 rund eine Milliarde Verlust, Auslöser seien massive Abwertungen auf die Immobilien aus dem Reich von Benko. Die Signa führte die Bewertungen in einem Statement "ausschließlich" auf makroökonomische Umstände zurück. Die Neubewertungen würden "aufgrund der herausragenden Qualität" des Portfolios der Signa Prime außerdem im Vergleich zum Gesamtmarkt besser ausfallen, so ein Signa-Sprecher. (APA, 12.9.2023)