Gut angepasst

Grünes Chamäleon auf einem Ast vor schwarzem Hintergrund.
Das Chamäleon kann seine Farbe wechseln.
Getty Images / Agus Fitriyanto

Bei vielen Tierarten sind Fell, Haut oder Federn so gefärbt und gemustert, dass sie möglichst wenig auffallen. Tiere, die in Gebieten mit viel Schnee leben, haben zum Beispiel oft weißes Fell. Viele Waldtiere wiederum sind mit braunem, geschecktem Fell zwischen Bäumen gut getarnt. Es gibt aber auch Tiere, die noch viel besser an ihre Umgebung angepasst sind. Wissenschafterinnen und Wissenschafter sprechen dann von Mimese. Gespenstschrecken sind Insekten, die wie Blätter oder Äste aussehen und so auf einem Baum kaum auffallen. Der Steinfisch wiederum lebt am Meeresgrund und sieht einem Stein zum Verwechseln ähnlich. Oft bemerkt man ihn erst, wenn er sich bewegt. Manche Tiere können sogar Farbe und Muster ihrer Haut ändern. Chamäleons und Tintenfische sind dazu in der Lage. Allerdings ändern sie ihre Farbe nicht nur, um sich an ihre Umgebung anzupassen und zu tarnen. Sie zeigen damit anderen Tieren auch, wie es ihnen gerade geht.

Schlange oder doch nur Raupe?

Grüne Raupe, die aussieht wie eine Schlange, auf einem Blatt.
Diese Raupe sieht aus wie eine Schlange. Damit schreckt sie ihre Feinde ab.
Getty Images / Anna Pomaville

Manche Tiere ahmen andere Tiere nach, um gefährlicher auszusehen. Forscherinnen und Forscher nennen das Mimikry. So überlegt es sich ein Raubtier noch einmal, ob es wirklich zuschnappen soll. Das kommt zum Beispiel bei einigen Schmetterlingen und ihren Raupen vor. Besonders die Raupen sind für Vögel oder andere Tiere eine leichte Beute. Immerhin können sie nicht einfach schnell weglaufen. Daher müssen sie sich auf andere Weise schützen. So tarnen sich die Raupen einiger Schmetterlingsarten als Schlangen. Im Bild oben siehst du so eine Raupe. Ihr Körper ist so geformt und gemustert, dass die harmlose Raupe tatsächlich wie eine grüne Giftschlange aussieht. Andere Insekten wie die Wespenschwebfliege oder der Widderbock (ein Käfer) sind schwarz-gelb gestreift und ahmen so Wespen nach. Wespen können sich dank ihres Stachels gut wehren. Und andere Tiere machen lieber einen Bogen um sie, um nicht gestochen zu werden.

Käfer als Termite getarnt

Käfer, der wie eine Termite aussieht, vor schwarzem Hintergrund.
Dieser Käfer trägt eine Art Termitenkostüm auf dem Rücken und kann sich so unbemerkt in Termitennester einschleichen.
Bruno Zilberman, Carlos Pires-Si

Ein Ameisen- oder Termitennest hat viel zu bieten: Die Tiere sind vor Kälte und Regen geschützt, sie kümmern sich umeinander und sorgen immer für Futter. Dringt ein fremdes Tier in die Nester ein, verteidigen die Insekten ihren Bau unerbittlich. Für den Eindringling kann es dann schnell ungemütlich werden. Es sei denn, er hat sich getarnt. Kurzflügler sind Käfer, die Ameisen täuschend ähnlich sehen. So können sie es sich unbemerkt in einem Nest gemütlich machen und die Ameisenlarven fressen. In Australien haben zwei Forscher nun eine neue Art dieses Käfers entdeckt, der sich auf ganz besondere Art und Weise tarnt. Er trägt eine Art Termitenkostüm und kann sich so in die Nester einschleichen. Termiten sind zwar blind, erkennen sich jedoch durch Ertasten. Und was hier aussieht wie eine echte Termite, ist in Wirklichkeit nur der Rücken des Käfers. Nur wenn man seine Unterseite genau ansieht, erkennt man, dass es sich um einen Käfer handelt. Er nimmt sogar den Geruch der Termiten an. So kann er unerkannt in ihrem Bau leben und sich durchfüttern lassen. (Birgit Riegler, 19.9.2023)