Außenminister Alexander Schallenberg und der Präsident der Region Kurdistan-Irak, Nechervan Barzani.
Außenminister Alexander Schallenberg (links) traf Nechervan Barzani, den Präsidenten der Region Kurdistan-Irak, zum Auftakt eines Wirtschaftsforums in Erbil, der Hauptstadt der Autonomen Region Kurdistan im Nordirak.
AUSSENMINISTERIUM/MICHAEL GRUBER

Nach seinem Besuch in der irakischen Hauptstadt Bagdad, wo er in Begleitung von heimischen Firmenvertretern die österreichische Botschaft wiedereröffnet hatte, drehte sich für Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) am Mittwoch in Erbil alles um die Spannungen zwischen der teilautonomen Region Kurdistan und der Zentralregierung. Bereits am Morgen traf Schallenberg mit dem Präsidenten der Region Kurdistan-Irak Nechervan Barzani zusammen.

Erbil steht mit Bagdad im Dauerkonflikt um die Verteilung von Öleinnahmen und Macht. Wie groß das Konfliktpotenzial ist, haben jüngst tödliche Ausschreitungen in Kirkuk gezeigt. "Wir haben klargemacht, dass die Präsenz Österreichs und seiner Firmen an Stabilität und Sicherheit gebunden sind", so Schallenberg nach seinen Treffen mit Premier Masrur Barzani und dessen Vater Masud, dem politischen Urgestein, an dem hier kein Weg vorbeiführt.

Auch die Kurdenparteien müssten eine Versöhnung anstreben, um den Streit mit Bagdad zu lösen, will Schallenberg Barzani und seinem Vize Qubat Talabani von der PUK-Partei, die zerstritten sind, geraten haben. Wien soll sich auch als Mediator angeboten haben.

Wie ein geleakter Brief an die USA zeigt, sind die Kurden besorgt, von Bagdad komplett marginalisiert zu werden. Am Donnerstag stehen in Bagdad Gespräche um ausbleibende Gelder an. (Flora Mory aus Erbil, 13.9.2023)