Angela Merkel begrüßt alte Freunde und Freundinnen.
Ihre berühmten Blazer blieben zu Hause. Zum Klassentreffen kam Angela Merkel leger nach Brandenburg.
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Von Angela Merkel hat man lange nichts mehr gehört. Die deutsche Altkanzlerin (2005 bis 2021) genießt ihre Polit-Pension eher zurückgezogen. Einen Termin hat sie sich allerdings nicht entgehen lassen: Ihr 50. Maturajubiläum. Daran nahm sie dieser Tage im brandenburgischen Templin teil, wo sie 1973, zu DDR-Zeiten, an der Erweiterten Oberschule (EOS) maturierte.

Die "Bild"-Zeitung weiß, wie das Treffen ablief: Merkel und ihre Schulkameraden und -kameradinnen trafen sich nachmittags zu einer dreistündigen Dampferfahrt, machten eine Fünf-Seen-Tour und aßen dann in der Seniorenresidenz An der Buchheide zu Abend.

Die Frage aller Fragen bei Maturatreffen – "was machst du eigentlich beruflich" – erübrigte sich, es weiß ja ein jeder Bescheid. In der Klassenliste, so die "Bild", ist Merkel nach wie vor mit privater Adresse und Telefonnummer verzeichnet, man vertraue sich da völlig.

Merkel schreibt ihre Memoiren

Merkel habe, so ihre ehemaligen Mitschülerinnen und Mitschüler, berichtet, dass sie derzeit an ihren Memoiren schreibe. Diese sollen 2024 erscheinen. Was drinsteht, wurde aber nicht verraten, "Kasi" habe sich bedeckt gehalten. "Kasi" war der Spitzname Merkels in der Schule, sie hieß, vor ihrer Heirat, Angela Kasner. Eigentlich wurde Merkel ja im Westen, nämlich in Hamburg, geboren. Doch ihre Eltern zogen bald danach in die DDR um, weil ihr Vater dort als Pastor arbeiten wollte.

Von den "Ehemaligen" gab es nur Lob über Merkel. Sie sei "superbeliebt" und "superschlau" gewesen, habe andere auch immer abschreiben lassen.

Zwischenfall auf der Ostsee

In See stach auch ein anderer deutscher Politiker, aber der hatte nicht so eine nette Bootsfahrt. FDP-Urgestein Wolfgang Kubicki, Vizepräsident des Deutschen Bundestages, lud seine Präsidiumskollegen in seine schleswig-holsteinische Heimat ein und wollte etwas Besonderes bieten: Eine Fahrt auf seinem eigenen Motorboot Liberty. Mit von der Partie war auch Daniel Günther (CDU), der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein.

Wolfgang Kubicki auf dem FDP-Parteitag.
Als Kapitän hatte Wolfgang Kubicki, Vize des Deutschen Bundestages und der FDP, ein Problem.
IMAGO/Achille Abboud

Zunächst lief alles gut, und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) lobte Kapitän Kubicki: "Sehr diszipliniert. Und er hat sich auch an die Geschwindigkeitsbegrenzung gehalten." Doch dann nahm die Fahrt ein jähes Ende. Algen und Seegras verstopften einen Filter, das Boot konnte keine Geschwindigkeit mehr aufnehmen, sondern dümpelte bloß vor sich hin. Da alle Anschlusstermine hatten, wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Wasserschutzpolizei "gerettet". Sie mussten jedoch auf offener See umsteigen, was aber gut klappte. Kubicki wurde allein zurückgelassen, schaffte es dann aber auch irgendwann in den Hafen zurück.

Mobbing und Konkurrenzneid

Und weil wir schon beim Politischen sind, sei noch erwähnt, dass Gabriele Pauli und Hubert Aiwanger wohl keine gemeinsame Bootsfahrt mehr in diesem Leben machen werden. Pauli war früher mal Landrätin im bayerischen Fürth und bei der CSU, mit der sie manche Sträuße ausfocht. 2007 trat sie aus der CSU aus und später bei den Freien Wählern ein, für diese saß sie auch im Landtag. Über ihre Kandidatur sagte Aiwanger, der damals schon Chef der Freien Wähler war: "Wir sind nicht glücklich darüber, aber wir können und werden nicht dagegen einschreiten."

Gabriele Pauli blickt in die Kamera
Gabriele Pauli, hier auf einem Bild aus dem Jahr 2007, wusste sich gut in Szene zu setzen.
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Dass Pauli sich 2007 im mittlerweile eingestellten Magazin "Park Avenue" in Lack und Latex gezeigt hatte, missbilligten sowohl bei der CSU als auch bei den Freien Wählern viele. 2009 wurde Pauli dann, auf Betreiben Aiwangers, aus der Partei geworfen.

Hubert Aiwanger sitzt neben Gabriele Pauli
Schon 2009 war ersichtlich, dass sich Hubert Aiwanger und Gabriele Pauli nicht unbedingt nahestehen.
imago stock&people

Jetzt, da Aiwanger als bayerischer Wirtschaftsminister und Vizeministerpräsident in der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt in aller Munde ist, erinnert sich auch Pauli öffentlich wieder an ihn. In der "Bunten" berichtet sie nun über die gemeinsame politische Zeit bei den Freien Wählern: "Hubert Aiwanger wollte mich an den Rand drängen. Es war Konkurrenzneid. Er hat lieber Intrigen gesponnen. Mobbing war an der Tagesordnung." Schade. Man hätte die beiden gern mal bei einer Bootsfahrt gesehen. (Birgit Baumann aus Berlin, 14.9.2023)