YPF Argentinischer Ölkonzern
2012 hatte die damalige argentinische Präsidentin Cristina Kirchner ein Gesetz unterzeichnet, mit dem die Teilenteignung der YPF-Anteile verfügt wurde.
AFP/LUIS ROBAYO

New York – Eine US-Richterin hat Argentinien in Zusammenhang mit der Teilverstaatlichung des Ölkonzerns YPF zu einer Zahlung von 16,1 Milliarden US-Dollar (rund 15 Milliarden Euro) an zwei Unternehmen verurteilt. Richterin Loretta Preska wies das südamerikanische Land am Freitag an, 7,5 Milliarden Dollar Schadensersatz und 6,85 Milliarden Dollar in Zinsen an den Konzern Petersen Energia zu zahlen.

Weitere 1,7 Milliarden Dollar an Schadensersatz und Zinsen müsse Argentinien an die Firma Eton Park Capital zahlen. Als Minderheitsaktionäre von YPF waren die beiden Unternehmen bei der Verstaatlichung im Jahr 2012 nicht entschädigt worden. Mit ihrer Entscheidung, die ein früheres Urteil zugunsten der zwei Konzerne ausweitet, seien alle weiteren Ansprüche der Kläger abgewiesen, gab Preska an.

Das in einer wirtschaftlichen und politischen Krise steckende Argentinien will Berufung einlegen. Dafür hat es 30 Tage Zeit. Argentiniens damalige Präsidentin Cristina Kirchner hatte im Mai 2012 ein Gesetz unterzeichnet, mit dem die Enteignung von 51 Prozent der YPF-Anteile verfügt wurde. Kirchner begründete die Maßnahme unter anderem mit scharfen Preissteigerungen bei den Ölimporten und zu geringen Investitionen von YPF. Der spanische Erdölkonzern Repsol hatte bereits 2014 eine Milliarden-Entschädigung von Argentinien erhalten. (APA, 16.9.2023)