
Peking – Aus Verärgerung über Äußerungen von Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die chinesische Regierung die deutsche Botschafterin ins Pekinger Außenministerium zitiert. Dies teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin mit. Die Einbestellung von Botschafterin Patricia Flor sei im Zusammenhang damit erfolgt, dass Baerbock den chinesischen Präsidenten Xi Jinping als "Diktator" bezeichnet hatte. Baerbock selbst reagierte am Montag auf die Kritik aus Peking nur sehr knapp.
Das chinesische Außenministerium hatte Baerbocks Äußerungen am Montag als "extrem absurd" und als "eine schwere Verletzung der politischen Würde Chinas und eine offene politische Provokation" bezeichnet. Peking sei damit "zutiefst unzufrieden". Die Einbestellung von Botschafterin Flor erfolgte nach Angaben des Auswärtigen Amts bereits am Sonntag.
"Ich habe das zur Kenntnis genommen", sagte Baerbock am Montag bei einem Besuch in New York anlässlich der Uno-Generaldebatte. Weiter wollte sie sich nicht zu dem Thema äußern. Baerbock hatte im Rahmen ihrer US-Reise vergangene Woche dem Sender Fox News ein Interview gegeben. Darin sagte sie, dass Deutschland die Ukraine unterstützen werde, "so lange wie nötig". Und sie begründete dies so: Sollte der russische Präsident Wladimir Putin diesen Krieg gewinnen, "welches Zeichen wäre das für andere Diktatoren in der Welt wie Xi". (APA, red, 18.9.2023)