Wien - Künstliche Intelligenz (KI) stellt eine gewaltige Disruption dar, die auch nicht vor der Medienbranche Halt macht. Das sehen sowohl Digitalexperte Sascha Lobo als auch Gerhard Zeiler, Chairman bei Warner Bros. Discovery International, so und sprachen sich bei den 30. Österreichischen Medientagen am Mittwochvormittag dafür aus, die technologische Umwälzung anzunehmen und sich aus der Komfortzone zu bewegen.

Der Digitalexperte Sascha Lobo bei den Österreichischen Medientagen.
Der Digitalexperte Sascha Lobo bei den Österreichischen Medientagen.
APA/TOBIAS STEINMAURER

Lobo meinte in seiner Keynote, dass man ein Gespür für die "kommende KI-Transformation" entwickeln müsse. Den Umfang der Transformation könne man derzeit noch nicht richtig erkennen. Aber ganze Branchen - auch solche, mit denen man noch nicht rechne - werden auf Basis von Datenströmen transformiert, zeigte sich der deutsche Publizist überzeugt.

KI als Teil der Automatisierung

KI müsse als Teil der Automatisierung gedacht werden. "Wir erleben einen KI-Taylorismus des Geistes", so Lobo. Man komme nicht umhin, sich intensiv mit der Entwicklung zu beschäftigen. Denn böse Entwicklungen würden von ganz alleine kommen. "Für die guten muss man aber intensiv arbeiten", sagte er.

Zeiler sprach sich zwar dafür aus, den Disruptionsprozess anzunehmen, doch müsse man diesen auch regulieren. KI könne speziell bei der Personalisierung von Inhalten helfen, zeigte sich der Ex-ORF-Chef überzeugt. Bei den Inhalten glaube er aber weiterhin "an die Magie des kreativen Prozesses". Und hierbei sei nach wie vor der Faktor Lokalität wichtig. Die große Angst, dass Inhalte nur noch aus den USA und China das Geschehen bestimmen werden, sei "einfach Unsinn". "Man braucht lokale Inhalte", sagte der Medienmanager. (APA, 20.9.2023)