Schieles
Das Museum of Modern Art gibt Schieles "Schuhe anziehendes Mädchen" an die Grünbaum-Erben zurück.
NYT via the Manhattan District Attorney’s Office

New York – Laut einem Bericht der "New York Times" wurden am Mittwoch Werke des österreichischen Malers Egon Schiele restituiert. Ursprünglich hatten sie sich in der Sammlung des 1941 im KZ Dachau ermordeten Kabarettisten Fritz Grünbaum befunden. An dessen Erben gaben nun US-amerikanische Museen und zwei Privatsammlungen insgesamt sieben Werke freiwillig zurück, darunter das Museum of Modern Art, die Morgan Library & Museum, das Santa Barbara Museum of Art sowie der Sammler Ronald S. Lauder und der Nachlass von Serge Sabarsk.

Sie alle waren im Dezember 2022 im Zuge der in den USA geführten Zivilprozesse gegen zahlreiche US-Institutionen von den Grünbaum-Erben verklagt worden, die eine Rückgabe der Werke forderten. Die Übergabe soll in einer feierlichen Zeremonie im Büro des zuständigen Bezirksstaatsanwalt Manhattans, Alvin L. Bragg, stattgefunden haben. Außerdem, so der Bericht der "New York Times", sollen mindestens sechs der Schiele-Zeichnungen noch bis Ende des Jahres beim Auktionshaus Christie's in New York versteigert werden. Der daraus erzielte Erlös soll in die neue Grünbaum-Stiftung fließen, die junge Musiker und Musikerinnen unterstützen soll.

Wie vergangene Woche berichtet, waren weitere Bilder aus drei US-amerikanischen Museen seitens der Staatsanwaltschaft in New York beschlagnahmt worden, da sie sich einst in der Sammlung von Fritz Grünbaum befunden haben. Die Erben haben jüngst auch die Republik Österreich sowie die Albertina und das Leopold-Museum verklagt. Sie fordern die Rückgabe von insgesamt zwölf Schiele-Werken – zwei aus der Albertina und zehn aus dem Leopold-Museum –, die von den zuständigen Kommissionen beider Einrichtungen abgelehnt wurde, da es sich bei diesem Fall um keinen am Kunstrückgabegesetz orientierten NS-Entzug handelte. (red, 20.9.2023)