Am Mittwoch erklärten die Behörden, dass sie die Kontrolle über das Tocorón-Gefängnis zurückgewonnen haben.
AFP/YURI CORTEZ

Caracas – Mit einem Großeinsatz sind Sicherheitskräfte gegen eine Verbrecherbande in einem Gefängnis in Venezuela vorgegangen. 11.000 Soldaten und Polizisten umstellten die Haftanstalt Tocorón rund 140 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Caracas und stürmten das Gefängnis schließlich. "Die Justizvollzugsanstalt steht nun wieder unter der vollständigen Kontrolle des Staates, nachdem wir das Zentrum der Verschwörung zerschlagen haben", sagte Innenminister Remigio Ceballos.

Ungewöhnliche Funde

In dem Gefängnis seien zahlreiche Waffen und Munition sichergestellt worden. Die Justizvollzugsanstalt von Tocorón mit rund 7.000 Häftlingen gilt als Zentrale der Bande Tren de Aragua, sie gilt als die mächtigste Venezuelas und ist in Drogenschmuggel, Schutzgelderpressung, illegalen Bergbau und die Schleusung von Menschen verwickelt. Zuletzt dehnte der Tren de Aragua seine Einflusszone auch auf Kolumbien, Peru und Chile aus.

Das Gefängnis von Tocorón soll de facto von dem Chef der Bande, Héctor Rusthenford Guerrero Flores alias "Niño Guerrero", geführt worden sein. In dem Gefängnis entdeckten die Sicherheitskräfte Medienberichten zufolge ein Tunnelsystem, Restaurants, Bordelle, eine Diskothek, Lagerräume und sogar einen kleinen Zoo. (APA, red, 21.9.2023)