Scharf rechts bog Hans Peter Doskozil nach den Verhandlungen zum Finanzausgleich ab – und entkam so "Gute Nacht Österreich"-Reporter Peter Klien. Womöglich hätte der Burgenlandeshauptmann den Humorfaktor der Länderchefs noch retten können. Den übrigen, für die Satireshow interviewbereiten Länderchefs gelang das nach dem ernsten Thema Geld jedenfalls nicht – mit einer überraschenden Ausnahme.

Anton Mattle bei Peter Klien in
Buntheit ist, warum es Landeshauptleute braucht: Anton Mattle, Landeschef von Tirol, bei Peter Klien in "Gute Nacht Österreich".
ORF Gute Nacht Österreich Screenshot

"Auf Ramschniveau"

"Wir haben eigentlich keine Landesfürsten", stellt etwa Wiens Michael Ludwig klar und versucht es mit: "Wir haben nur einen Kaiser, den Peter Kaiser in Kärnten, und das genügt." Dieser Kaiser ist stolz, dass Kärnten schon einmal geschafft hat, sich aus der Beinahe-Pleite wieder hochzuarbeiten, "wir waren damals eingestuft auf dem Ramschniveau" ist da noch der unterhaltsamste Sager. Der recht unterbeschäftigte Flughafen Klagenfurt und dessen eigenwilliger Ver- und Rückkauf durch das Land beschäftigten Klien in der Ausgabe von Freitagnacht dann auch noch in seinem Schwerpunktthema der Woche.

Würde man in Vorarlberg verhandeln, wären sie effizienter, probiert es Markus Wallner aus dem fernen Westen mit einem Lacher. "Einmal ein Tag ohne FPÖ tut auch gut, na?", versucht Klien Salzburgs Wilfried Haslauer den Tag im Wiener Rathaus zu versüßen, der lächelt nur schweigend.

Dann endlich verwertet Anton Mattle, der letzte Hoffnungsträger, wiewohl einer breiteren Öffentlichkeit auch nicht gerade als Pointenschleuder bekannt. "Wenn es wirklich darum geht, in unserem kleinen Land Geld einzusparen, sollte man da nicht die Landeshauptleute überhaupt abschaffen?", fragt Klien. Mattle: "Also, Österreich lebt natürlich auch von seiner Buntheit, und Buntheit bedeutet auch Föderalismus. Landeshauptleute stehen für Föderalismus." Also, fragt Klien: "Für ein buntes Österreich, für ein buntes Tirol?" Mattle: "So ist es."

Des verhinderten SPÖ-Parteichefs Doskozil raschen Abgang kommentiert Klien auch noch: "Der wird wahrscheinlich enttäuscht gewesen sein. Das letzte Mal, wie er in Wien gewesen ist, war deutlich mehr G'riss um ihn." (fid, 23.9.2023)