Wie so oft bei Diskussionen mit Beteiligung politischer und sonstiger Funktionäre und Funktionärinnen kam auch bei "Im Zentrum" des ORF am Sonntag zum Thema "Eiszeit in der Regierung – Wo bleibt der Klimaschutz?" das Gefühl auf, dass es an Effizienz fehlt. Im Sinne einer energieschonenden Information also hier eine zeitökonomisch optimierte Zusammenfassung.

Ein Beispiel für die Menschen

Will man gut informiert sein, ist es immer eine gute Idee, nach konkreten Beispielen zu fragen. Moderatorin Claudia Reiterer will von der Umweltökonomin Sigrid Stagl wissen, was eine vom Klimagesetzt unterstütze Energiewende "für die Menschen konkret" bedeuten würde.

Claudia Plakolm (ÖVP) und Elenore Gewessler (Grüne) in
Claudia Plakolm (ÖVP) und Leonore Gewessler (Grüne) diskutierten bei "Im Zentrum" mehr nebeneinander als miteinander.
Sreenshot/orf.at

Die Ökonomin erklärt am Beispiel Verkehr: Man müsse auf Verkehrsarten setzen, die mit erneuerbaren Energieträgern betrieben werden. Idealerweise auf solche, die einen zusätzlichen Nutzen haben, zum Beispiel Fahrradfahren oder Zufußgehen, das bringe zusätzlich gesundheitliche Vorteile. Längere Strecken sind dann mit öffentlichem Verkehr, der mit grünem Strom betrieben wird, zurückzulegen. Weitere Strecken sollten mit Elektrofahrzeugen bewältigt werden, weil diese im Verhältnis zu Verbrennern effizienter sind. Hier zitiert die WU-Professorin launisch einen Freund: Verbrenner seien fahrende Heizungen.

Ins Handeln kommen

Wir kennen die Maßnahmen und die Effekte, schloss Schauspielerin Lilian Klebow an: "Wir müssen jetzt vom Wissen ins Handeln kommen." Man könne nicht immer nur an den wirtschaftliche Standort denken, sondern müsse auch an die Menschen denken. "Wir brauchen einen größeren Systemwandel", sagt Klebow, die als Unterzeichnerin des offenen Briefes wegen fehlender Klimaschutzmaßnahmen an die Bundesregierung eingeladen ist.

Lilian Klebow Unterzeichnerin des offenen Briefes wegen fehlender Klimaschutzmaßnahmen an die Bundesregierung
Schauspielerin Lilian Klebow, Unterzeichnerin des offenen Briefes wegen fehlender Klimaschutzmaßnahmen an die Bundesregierung.
Screenshot/orf.at

Die Wortmeldungen der restlichen Teilnehmer und Teilnehmerinnen lassen sich energieschonend so zusammenfassen: Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) legt sich einmal mehr fest, dass das Klimaschutzgesetz bis Ende der Legislaturperiode fertig sein müsse. Martin Ohneberg, Unternehmer und Industriellenvereinigungsfunktionär, wäre es wichtiger, die einzelnen Maßnahmen "zu definieren", als "ein weiteres Gesetz" zu erlassen. Außerdem sei mehr Energieoffenheit wichtig. Das Statement der Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP): Es ist alles gut, so wie es ist. Man müsse verhindern, dass die Unternehmen zu den wahren Umweltsündern, ins Ausland, abwandern. (Olivera Stajić, 25.9.2023)