Dascha Schukowa
Dascha Schukowa ist die Exfrau des Putin-nahen Oligarchen Abramowitsch. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine gab sie eine Erklärung ab, in der sie den Krieg verurteilte.
imago/Sonia Moskowitz

Darja, genannt Dascha, Schukowa schreibt zurzeit eher ungewollt Schlagzeilen. Nicht als Unternehmerin, Kunstsammlerin oder Philanthropin, sondern als Ex-Frau des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch. Wie aus geleakten Dokumenten eines zyprischen Finanzdienstleisters hervorgeht, wurde sie, wenige Tage bevor Russland seinen Angriffskrieg startete, zur 51-prozentigen Nutznießerin eines Offshore-Trusts, dem letztlich die gemeinsam aufgebaute Kunstsammlung gehört. Wohl eine Vorsichtsmaßnahme angesichts drohender Sanktionen.

Die 42-Jährige wurde 1981 als Tochter einer Molekularbiologin und eines Redakteurs in Moskau geboren. Anfang der 1990er übersiedelte sie mit ihrer Mutter in die USA. Nach einem Medizinstudium in Santa Barbara zog sie 2004 nach London, wo sie ein Bekleidungsunternehmen gründete, das für Kunstlederleggings bekannt wurde.

2006 traf sie Roman Abramowitsch, damals Eigentümer des Londoner Fußballklubs Chelsea und einer der reichsten Menschen der Welt, den sie 2008 heiratete. Im selben Jahr wurden erste namhafte Kunstankäufe bekannt, und die beiden eröffneten in Moskau das Garage Centre for Contemporary Culture. Mit seinen Investitionen in die Kunstszene folgte das Paar einem amerikanischen Drehbuch und verwandelte Geld in kulturellen Status.

Lebensmittelpunkt in den USA

2009 kam Sohn Aaron in Los Angeles zur Welt, 2013 Tochter Leah in New York. Drei Jahre später folgte die Trennung, und Dascha Schukowa verlegte ihren Lebensmittelpunkt nach New York. Seit 2019 ist sie mit Stavros Niarchos, dem Enkel eines griechischen Schiffsmagnaten verheiratet, mit dem sie Sohn Filippos Stavros hat. Zu ihren jüngeren Referenzen gehört ein 2021 gegründetes Immobilienunternehmen, das sich auf Mietwohngebäude mit künstlerischer Ausrichtung in New York und Philadelphia spezialisiert hat.

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine gab Schukowa eine Erklärung ab, in der sie den Krieg verurteilte. Während ihr Ex-Mann von einigen Ländern, mit Ausnahme der USA, sanktioniert wurde, nahm sie für einige Monate eine gesellschaftliche Auszeit. Im Herbst 2022 kehrte sie ins Rampenlicht der US-amerikanischen Kunstszene zurück, die ihr nicht nur als Mitglied im Vorstand des Los Angeles County Museum of Art (seit 2009) oder des Metropolitan Museum of Art (seit 2016) anhaltend Rosen streut. (Olga Kronsteiner, 25.9.2023)