Schweinekobel an der Ludwig-Maximilians-Universität München
Schweine gelten als vielversprechende Spendertiere für die Xenotransplantation, weil sie unter standardisierten Bedingungen gehalten werden können. Im Bild sind genetisch veränderte Schweine, die an der Ludwig-Maximilians-Universität München zu Forschungszwecken gezüchtet werden. Sie stehen in keiner Verbindung zu der aktuellen Transplantation.
REUTERS

Anfang des Jahres 2022 ließ ein Ärzteteam am University of Maryland Medical Center in den USA aufhorchen: Es hatte erstmals einem Menschen ein Schweineherz eingepflanzt. DER STANDARD berichtete hier. Der damals 57-jährige Patient David Bennet verstarb zwar knapp zwei Monate später. Dennoch wurde die Transplantation als wichtiger Beitrag zur Wissenschaft gewertet.

Nun hat ein zweiter Patient in den USA ein Schweineherz eingepflanzt bekommen. Es handle sich um einen 58-Jährigen mit einer lebensbedrohenden Herzkrankheit, teilte die Uniklinik in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland mit. Der zweifache Vater erhole sich nach der Operation gut, atme selbstständig und kommuniziere mit Familie und Freunden. Das Herz funktioniere derzeit gut, ohne an Maschinen angeschlossen zu sein.

Bei dem Ersatzorgan handelt es sich um ein genetisch verändertes Schweineherz. Die sogenannte Xenotransplantation – also die Übertragung von tierischen Organen auf den Menschen – wird schon seit den 1980er-Jahren erforscht. Schweine sind dabei als Spender besonders geeignet, weil ihr Stoffwechsel jenem von Menschen ähnelt. (APA, red, 25.9.2023)