Auf der einen Seite muss OpenAI-CEO Sam Altman immer wieder an diversen KI-Regulierungs-Gipfeln teilnehmen, auf der anderen Seite erweitert er seinen KI-Bot laufend mit neuen Features.
AP/Jacquelyn Martin

Fragte man bisher die KI-Software ChatGPT, wer der aktuelle österreichische Bundeskanzler ist, dann antwortete sie fälschlicherweise mit Sebastian Kurz. Das lag daran, dass der Wissensstand der künstlichen Intelligenz (KI) bis September 2021 beschränkt war und spätere Ereignisse, wie etwa unsere Bundeskanzlerrochade, nicht im Speicher von ChatGPT verfügbar waren. Seit Mittwoch ist alles anders.

Hersteller OpenAI hat offiziell verkündet, dass sein KI-Tool erneut das Internet durchsuchen kann und somit auch auf aktuelle Geschehnisse und Entwicklungen Bezug nehmen und Antworten dahingehend geben kann.

"Browse with Bing" heißt das neue Feature, das zumindest Plus- und Enterprise-Kunden der Software ab sofort und alle anderen User etwas später nutzen können. "Browsing ist besonders dann hilfreich, wenn man aktuelle Informationen benötigt. Etwa zu Themen wie Forschung, dem Finden des richtigen Fahrrads oder auch um einen Urlaub zu planen", twitterte der OpenAI-Kanal auf X, vormals Twitter.

Willkommen zurück

Es ist nicht das erste Mal, dass ChatGPT im Internet nach aktuellen Informationen suchen darf. Bis Juli 2023 war das Feature für zahlende Kunden bereits implementiert, doch musste es abgestellt werden, nachdem Nutzerinnen und Nutzer es zum Umgehen von Paywalls nutzten.

Die Ankündigung, man könne jetzt auch aktuelle Informationen abrufen, kommt nur wenige Tage nach der letzten großen Neuigkeit aus dem Hause OpenAI. Vor wenigen Tagen ließ man die Allgemeinheit wissen, dass ChatGPT nun auch eine Stimme sowie Ohren bekommen hat und wie Alexa oder Siri mit diesen neuen Funktionen auf verbal gestellte Fragen mit ebendieser Stimme antworten kann. Derzeit ist das Feature auf die Mobil-Apps von iOS und Android beschränkt, es wird aber wohl bald auch in der Desktop-Version verfügbar sein.

OpenAI kündigte das neue Sprach-Feature sehr selbstbewusst an. Die fünf derzeit verfügbaren Stimmen seien durch die Mithilfe von Schauspielerinnen und Schauspielern entstanden, von denen man lediglich wenige Sprachsamples und ein paar geschriebene Texte benötigte. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass OpenAI deshalb auch bald in die Fußstapfen von Apple tritt.

Mit dem aktuellen Softwareupdate auf iOS 17 kann man dort mit 150 eingesprochenen Sprachsamples die eigene Stimme künstlich reproduzieren. Damit lassen sich dann von einem selbst geschriebenen Texte mit der KI-Stimme nachsprechen und beispielsweise als Sprachnachricht verschicken. (red, 28.9.2023)