Ein Teenager tippt auf das TikTok-Logo auf einem Smartphone
Inhalte wie in diesem Fall sind der Grund dafür, dass die EU derzeit den Druck auf Social-Media-Plattformen erhöht.
APA/dpa/Marijan Murat

Ein 14-Jähriger soll mit einem Video auf der Social-Media-Plattform Tiktok am Dienstag dazu aufgerufen haben, Graz zu "zerstören". Die Polizei forschte den aus Syrien stammenden Jugendlichen aus. Er war nicht geständig und behauptete, ein Freund habe das Video mit seinem Account veröffentlicht. Laut Polizei wies der besagte Freund aber ein Alibi auf. Gezielte Anschlagspläne wurden nicht gefunden, teilte die Landespolizeidirektion am Donnerstag mit.

In dem Video, das der seit 2015 in Graz lebende Syrer auf Tiktok geteilt hatte, waren drei Bilder mit propalästinensischen Inhalten in Dauerschleife zu sehen. Auch wurde im Video unter anderem zur Gewalt auf dem Grazer Hauptplatz aufgerufen. Der 14-Jährige wird nun angezeigt.

Erst am Mittwoch wurde in Österreich die Terrorwarnstufe wegen der jüngsten Eskalation im Nahostkonflikt und des Terroranschlags in Brüssel auf die zweithöchste Stufe erhöht. Der Gewaltaufruf des 14-Jährigen zeige, wie "angespannt die Sicherheitslage ist und welche Auswirkungen dies auch auf andere Länder haben kann. Die Bedeutung von Social-Media-Kanälen und deren Radikalisierungspotenzial sind dabei nicht außer Acht zu lassen", sagte der steirische Landespolizeidirektor Gerald Ortner.

Wegen der erhöhten Terrorwarnstufe trafen sich auch Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) und sein Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) am Donnerstagvormittag mit den steirischen Sicherheitsbehörden. "Die Polizeipräsenz präventiv zu erhöhen und weiter ruhig und besonnen zu agieren" sei ein wichtiger Schritt, so Drexler und Lang. (APA, 19.10.2023)