Wien – Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter der Brauindustrie haben sich in der zweiten Verhandlungsrunde auf einen neuen Kollektivvertrag verständigt. Für die rund 3.500 Beschäftigten in der Branche steigen die Löhne und Gehälter um 8,1 Prozent plus 36 Euro, das entspreche einer durchschnittlichen Steigerung von 9,2 Prozent, teilten die Gewerkschaften GPA und Pro-Ge am Donnerstag mit. Für die niedrigsten Einkommen bedeute dies einen Anstieg von bis zu 9,81 Prozent.

Brauerei in Bad Radkersburg, Mitarbeiter
Einen Wermutstropfen gab es für die Beschäftigten der Brauereien: Der Haustrunk verteuert sich um sechs Prozent.
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Um 9,2 Prozent werden laut Mitteilung der Arbeitnehmervertreter auch die Lehrlingseinkommen angehoben. Zusätzlich einigten sich die Verhandler auf eine Erhöhung der Zulagen und Zuschläge um neun Prozent. Einziger Wermutstropfen für die Beschäftigten: Der Haustrunk – also die verbilligte, mengenmäßig begrenzte Abgabe von Bier an die Mitarbeitenden – verteuert sich um sechs Prozent.

"Es ist uns gelungen, einen nachhaltigen Abschluss zu erzielen, der für die Beschäftigten einen Teuerungsausgleich bringt. Darüber hinaus werden niedrige Einkommen überdurchschnittlich erhöht", kommentieren Bianca Reiter (Pro-Ge) und Bernhard Hirnschrodt (GPA) den Abschluss. Die sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit habe gut funktioniert und sei von gegenseitiger Wertschätzung getragen gewesen, betonten sie. Verhärtet waren die Fronten hingegen zuletzt bei den Metallern: Diese gehen am Freitag in die dritte Verhandlungsrunde. (APA, 19.10.2023)