Kassiererin im Supermarkt
Knapp zwei Drittel der 430.000 Angestellten im Handel in Österreich sind Frauen (Symbolbild).
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Wien – Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 430.000 Angestellten im Einzel-, Groß- und Kfz-Handel sind am Donnerstag in die zweite Runde gegangen. Die Gewerkschaft forderte beim ersten Zusammentreffen der Verhandler eine Erhöhung der Gehälter um elf Prozent, mehr Urlaub und eine Diskussion über eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung. Die Arbeitgeber verwiesen auf rückläufige Verkaufszahlen im Handel, ein konkretes Angebot haben sie aber noch nicht vorgelegt.

Video: KV-Verhandlungen im Handel gehen in die zweite Runde
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Betriebsversammlungen

Nach der ersten, ergebnislosen Verhandlungsrunde am 24. Oktober versuchte die Gewerkschaft den Druck mit Betriebsversammlungen zu erhöhen. Von 2. November bis einschließlich 8. November fanden in mehr als 250 Handelsbetrieben in ganz Österreich Betriebsversammlungen statt. Die Arbeitnehmervertreter wollen nicht nur einen Inflationsausgleich erreichen, sondern auch eine Anhebung der realen Gehälter. Von Oktober 2022 bis September 2023 lag die Inflation bei 9,2 Prozent. Im Oktober waren die Verbraucherpreise laut Schnellschätzung der Statistik Austria um 5,4 Prozent höher als vor einem Jahr.

Verhandlungsrunde
Die erste Verhandlungsrunde am 24. Oktober verlief ergebnislos.
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Die Inflation lässt aber nicht nur die Kaufkraft schmelzen: Im Zeitraum Jänner bis September 2023 verzeichnete der Einzelhandel in Österreich gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres zwar ein nominelles Umsatzplus von 3,7 Prozent, real – also preisbereinigt – ergibt das aber ein Minus von 3,5 Prozent.

Hoher Frauenanteil

Knapp zwei Drittel der 430.000 Angestellten im Handel in Österreich sind Frauen, im Einzelhandel liegt der Frauenanteil noch etwas höher. Knapp 60 Prozent der Frauen im Handel arbeiten Teilzeit, bei Männern liegt die Teilzeitquote bei nur rund 13 Prozent. (APA, 9.11.2023)