Kaum etwas ist im Winter so sicher wie das Pop-up des Haubenlokals Taubenkobel in Wien. Na ja, die Christkindlmärkte vielleicht. Dass Barbara Eselböck und Alain Weissgerber ihr Restaurant im Burgenland für einen Monat verlassen und in der Hauptstadt aufkochen, hat schon Tradition. Ebenso, dass man nicht irgendwo eine Herberge für das kulinarische Gastspiel findet, sondern in ganz besonderen Locations. Die Mannervilla, eine stillgelegte Remise und im vergangenen Jahr in eine weitläufige und leerstehende Autowerkstatt im vierten Bezirk waren es in den vergangenen Jahren.

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Das Theater wird zur Küche.
Foto: Irina Gavrich

An dem Erfolgsmodell wird auch heuer nicht gerüttelt: Der Kulinarik-Event schlägt in dieser Saison im Jugendstiltheater auf dem Otto-Wagner-Areal im 14. Bezirk auf. Getauft wurde das Projekt "Wunderkobel", passend zur ausschmückungsverliebten Kunstepoche und zur Idee der Gastgeberin: "Die Gäste sollen sich von Wundern verzaubern lassen." Wo sonst als im Theater hat so viel Pathetik Platz? Eben.

Mehr Wärme, mehr bunt

Im Vergleich zum vergangenen Jahr will man aber auch einiges anders machen: "Heizen" sagt Barbara Eselböck. Zum einen. In der Autowerkstatt habe das im vergangenen Jahr nur suboptimal funktioniert. Heuer besorge man sich das "beste Heizungssystem ever". Neben Wärme soll der Wunderkobel im Vergleich zur letztjährigen monochromen Maschinenästhetik ins komplette Gegenteil schlagen: Bunt, Blumen und überraschende Speisen, bei denen man erst auf den zweiten Blick – oder Biss – erkennt, worum es sich handelt, sagt die Gastronomin. Essbare Smileys sollen zum Beispiel serviert werden, mehr wollte Eselböck noch nicht verraten.

Surrealistische Kunst von Mario Dalpra umrahmt das Wunder-Motto, zusätzlich verspricht die Wirtin kleinere Showeinlagen zur Auflockerung des Fine-Dining-Abends. Akrobatik à la Cirque du Soleil soll man sich jetzt nicht erwarten, aber es "kann schon mal eine Fee durch den Raum tanzen", sagt sie.

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Barbara Eselböck und Alain Weissgerber vom Restaurant Taubenkobel.
Foto: Irina Gavrich

Das klassische Menü gibt es um 188 Euro, ein kleineres um 148 bietet man von Montag bis Mittwoch an. Vegetarisch, vegan und laktosefreie Optionen der Speisen sind möglich, müssen aber bei der Reservierung angegeben werden. Sonntags ist Ruhetag. Von 17. November bis 22. Dezember findet das Gastro-Pop-up am Steinhof (Baumgartner Höhe 1, 1140 Wien) statt. Wer immer schon mal einen Blick in das alte Theater werfen wollte, hat dazu die Möglichkeit: Drinks und Snacks werden an einer Bar serviert, die auch ihren großen Auftritt bekommt. (rec, 14.11.2023)