Nach erfolgreichem Start im Sommer ist es einigermaßen still um Threads geworden. Einst gestartet als Messenger buhlt die Plattform seit ihrem Umbau um unzufriedene Nutzer von X (vormals Twitter). Was ihr allerdings schon früh angekreidet wurde, ist ihre Verknüpfung mit Instagram.

Ein Account beim Social Network mit Fokus auf Videos und Bilder ist auch weiterhin Voraussetzung, um Threads aktiv nutzen zu können. Nun aber werden beide Netzwerke ein Stück weit entkoppelt.

Getrennte Löschung

Wie Instagram-Chef Adam Mosseri angekündigt hat, wird derzeit ein Update ausgerollt, nach dem eine getrennte Löschung des eigenen Kontos möglich sein wird. Das bedeutet, dass User nun ihren Threads-Account entfernen können, ohne dabei auch ihre Instagram-Präsenz zu entfernen.

Das ist möglicherweise auch eine Vorbereitung auf einen Start in Europa, der laut Mosseris Aussage von Ende Oktober bereits in "wenigen Monaten" erfolgen könnte. Die Kopplung zweier Plattformen, insbesondere angesichts der Größe von Instagram und der Marktmacht von Meta, könnte Regulatoren in der EU ein Dorn im Auge und datenschutzrechtlich bedenklich sein.

Threads vs. DMA

Hinsichtlich des bisherigen Verzichts auf europäische Nutzer hatte Mosseri nur darauf verwiesen, dass die Einhaltung europäischer Gesetze, die 2024 in Kraft treten werden, "sehr komplex" sei. Gemeint sein dürfte damit der Digital Markets Act (DMA), in dem Meta aufgrund seiner reichweitenstarken Plattformen beziehungsweise Messenger (Facebook, Instagram, Whatsapp) als "Gatekeeper" klassifiziert wird und dementsprechend eine Reihe von Auflagen zu erfüllen hat.

Neben der teilweisen Entkoppelung kündigte Mosseri auch noch ein neues Privacy-Feature an. Kürzlich hatte man die Möglichkeit zur Anzeige von Threads-Posting auf Facebook und Instagram eingeführt. Nun gibt es dafür auch Einstellungen, die es Nutzern erlauben, die erweiterte Darstellung für ihre Beiträge außerhalb von Threads selbst zu deaktivieren. (red, 15.11.2023)