München – Ein ICE und ein Regionalzug sind am Freitag auf der Strecke zwischen München und Ingolstadt in Bayern an einer Weiche seitlich zusammengestoßen. Sieben Menschen wurden dabei nach vorläufigen Angaben leicht verletzt, zwei seien mit leichteren Verletzungen in ein Krankenhaus gekommen, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei am Abend. Schwerverletzte wurden zunächst nicht gemeldet.

Nach Angaben der Bahn hatten die Züge einander gegen 14.15 Uhr an einer Weiche am Bahnhof in Reichertshausen gestreift. Laut einer Polizeisprecherin fuhr die Regionalbahn gerade aus dem Bahnhof heraus, als es zu dem Zusammenstoß mit dem durchfahrenden ICE kam. Die Züge seien bei dem Unfall aber nicht entgleist.

Evakuiert wurden der ICE und die Regionalbahn dennoch. "Alle Reisenden können ihre Fahrt mit einem Bus, Taxi oder Zug fortsetzen", schilderte eine Bahn-Sprecherin am Abend. Am späten Abend war die betroffene Strecke zwischen München und Ingolstadt wieder eingleisig befahrbar. In der Nacht auf Samstag wurde die Sperre dann komplett aufgehoben, der Zugverkehr ist wieder uneingeschränkt möglich, teilte die Bahn mit. Beide Züge seien in eine Werkstatt gebracht worden.

Zug bei Bahnsteig in Deutschland
Laut der Deutschen Bahn hatten die Züge einander am Freitag gegen 14.15 Uhr am Bahnhof in Reichertshausen gestreift (Symbolbild)
IMAGO/Rüdiger Wölk

Unfallursache unklar

In den beiden betroffenen Zügen waren zum Zeitpunkt des Unfalls rund 700 Menschen unterwegs. In einem weiteren ICE, der in der Nähe des Unfallorts zum Stehen kam, waren laut Bundespolizei etwa 550 Fahrgäste. Insgesamt seien also rund 1.200 Bahnfahrende zunächst in Reichertshausen gestrandet.

Bahnfahrer spürten die Auswirkungen des Unfalls auf der viel befahrenen Strecke deutlich. Fernzüge zwischen München und Nürnberg wurden ohne Halt in Ingolstadt umgeleitet, sagte eine Bahn-Sprecherin. Zusätzliche Verspätungen von gut einer Stunde waren die Folge. Regionalzüge wendeten an den Nachbarbahnhöfen von Reichertshausen in Pfaffenhofen an der Ilm und Petershausen.

Wie es zu dem Unfall kommen konnte, blieb am Freitag zunächst unklar. Eine Sprecherin der deutschen Bundespolizei sagte, die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung werde in die Ermittlungen einbezogen. Eine Bahnsprecherin äußerte sich auf Nachfrage am Freitag zunächst nicht zu möglichen Ursachen. (APA, 18.11.2023)