
Gwangju – Die Gwangju-Biennale in Südkorea gilt als älteste und renommierteste Biennale für zeitgenössische Kunst in Asien. Bei ihrer 15. Ausgabe im kommenden Jahr wird es erstmals auch einen österreichischen Pavillon geben, den die Künstlerin Liesl Raff (Jahrgang 1979) gemeinsam mit der Kuratorin Fiona Liewehr in den Räumlichkeiten des LeeKangHa Art Museum gestaltet, wie es am Dienstag in einer Aussendung von Phileas (Büro für zeitgenössische Kunst) heißt.
"Das Konzept von Liesl Raff und Fiona Liewehr beeindruckt durch eine starke künstlerische Vision und gewährt durch die Zusammenarbeit mit österreichischen und internationalen Performancekünstler:innen auch einen umfassenden Einblick in aktuelle und relevante Positionen der Szene", wie es heißt. Als erster offizieller Auftritt Österreichs bei der Gwangju-Biennale setze dies "ein starkes Zeichen für die Vielfalt unserer heimischen Kunstszene". Bezugnehmend auf das Generalthema "Pansori – A Soundscape of the 21st Century" werde Raff eine Neuinterpretation und Erweiterung ihres "Club Liaison", der jüngst im fjk3 – Raum für zeitgenössische Kunst gemeinsam mit den Wiener Festwochen zu sehen war, realisieren.
Üppige Latexvorhänge
Vorangegangen war der Kür der Künstlerin ein von Phileas veranstalteter Projektwettbewerb. Der Jury des zweistufigen Auswahlverfahrens gehörten Lisa Gersdorf (Herausgeberin des Magazins "frieze"), Max Hollein (Direktor des Metropolitan Museum of Art in New York), Tessa Praun (Direktorin und Chefkuratorin des Magasin III Museum for Contemporary Art in Stockholm), der Künstler Hans Schabus und die New Yorker Galeristin Simone Subal an. Insgesamt habe es 19 Einreichungen gegeben.
Beim Österreich-Pavillon werde es sich um ein "installatives Bühnensetting mit üppig drapierten Latexvorhängen, gedämpftem Licht und Soundkulisse" handeln, das so ein "atmosphärisches und intimes Miteinander" schaffe. Für das Performanceprogramm, das die Installation "aktivieren" soll, ist Kuratorin Carolina Nöbauer (Tanzquartier Wien) verantwortlich, die Produktion begleitet Florian Mayr.
Liesl Raff wurde 1979 in Stuttgart (Deutschland) geboren und lebt als Bildhauerin in Österreich. Zu ihren Arbeiten heißt es von Phileas: "Sie verhandelt in ihren Werken die Schönheit und Fragilität des physischen Miteinanders und versucht in ihren Installationen die Aufmerksamkeit auf diese zu lenken." Raff präsentierte ihre Werke bisher in Einzelausstellungen in u. a. Wien, Basel, Göteborg und Kopenhagen. Gruppenausstellungen führten sie etwa nach Zürich und Meran. (APA, 21.11.2023)