Der Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine hat auch im Internet viel verändert, nirgendwo aber mehr als in dessen russischem Teil. Viele westliche Firmen haben sich rasch nach dem Beginn des Kriegs aus Russland zurückgezogen, andere wurden wiederum gesperrt. Besonders heftig fiel dabei der Konflikt zwischen dem russischen Staat und Meta aus.

Facebook-Hersteller Meta gilt in Russland als "extremistische Organisation".
AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV

Da sich der Hersteller von Facebook und Instagram weigerte, Gewaltaufrufe gegen die russischen Invasoren zu löschen, wurde das Unternehmen bereits im März 2022 auf Geheiß der russischen Generalstaatsanwaltschaft als "extremistische Organisation" klassifiziert.

Fahndung

Nun folgt die nächste Eskalationsstufe. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, hat das russische Innenministerium den Pressechef von Meta, Andy Stone, persönlich auf die Fahndungsliste des Landes gesetzt.

Wieso es ausgerechnet jetzt zu diesem Schritt kommt, bleibt dabei vorerst unklar. Sollte sich Stone in den Einflussbereich Russlands begeben, droht ihm jedenfalls eine Verhaftung und ein längerer Gefängnisaufenthalt. Es ist davon auszugehen, dass Stone sich hüten wird, das zu tun.

Situation

Mit der Klassifizierung als "extremistische Organisation" befindet sich Meta in Russland in ungewohnter Gesellschaft. Sonst wird diese Einstufung von dem Land nämlich noch für die Terrormiliz IS oder die Taliban verwendet, auch Regimekritiker landen schon mal auf der Liste.

All das, obwohl übrigens nicht alle Dienste von Meta in Russland gesperrt sind. Die Nutzung von Whatsapp ist in dem Land sehr wohl noch erlaubt. (apo, 27.11.2023)