Zwischen der Austria und dem LASK geht es am Sonntag zur Sache.
APA/EXPA/UWE WINTER

Wien - Trainer-Wechselgerüchte hin oder her: Für die Austria zählt momentan nur der LASK - für die Partie (Sonntag ,17.00 Uhr) wurden bereits mehr als 11.000 Tickets veräußert - und das Erreichen der Meistergruppe. Auf den sechstplatzierten WAC fehlen nach der 0:1-Niederlage in Wolfsberg vier Zähler, umso wichtiger wäre ein Heimsieg gegen die Athletiker.

Dass dem LASK die 0:4-Niederlage in Liverpool vom Donnerstag im Kopf und in den Knochen steckt, wollte Trainer Michael Wimmer nicht unbedingt als Vorteil gelten lassen. "Es liegt an uns, wie wir das Spiel angehen. Wie wir es schaffen, den Gegner zu stressen. Wie wir selber bei eigenem Ballbesitz agieren." Offensiv gab es zuletzt einige Baustellen. "Es geht darum, ein bisschen mehr Gier bei den Spielern zu entwickeln, um noch ein bisschen mehr Torgeilheit zu haben", so Wimmer, dessen Elf in 15 Runden nur 14 Treffer gelangen.

Fehlen wird dem Austria-Trainer der gesperrte Lucas Galvao. Fraglich ist zudem Alexander Schmidt, dessen Knie nach einem Schlag im Training leicht angeschwollen ist. Der verletzte Tin Plavotic wird indes heuer nicht mehr fit.

Für den LASK gilt es hingegen, nach der misslungenen Europa-League-Reise wieder den Erfolgsweg einzuschlagen und Rang drei hinter Salzburg und Sturm Graz sowie vor Hartberg zu verteidigen. "Wir müssen am Sonntag unseren Frust rauslassen und gegen die Austria drei Punkte holen", gab Sascha Horvath die Devise vor. Die Generali Arena war jedenfalls in den vergangenen Jahren ein guter Boden für die Oberösterreicher. In den jüngsten acht Auswärtsspielen gelangen vier Siege und vier Remis. Die letzte Niederlage ist schon mehr als sechs Jahre her.

Linzer Heimserie auf dem Prüfstand

Die Heimserie von Blau-Weiß Linz in der Fußball-Bundesliga steht am Sonntag (14.30 Uhr/live Sky) gegen Vizemeister Sturm Graz auf dem Prüfstand. Der neuntplatzierte Aufsteiger hat die jüngsten fünf Partien im Hofmann Personal Stadion nicht verloren und dabei neun der bisher 16 Punkte geholt. Die Grazer haben als Tabellenzweiter mehr als doppelt so viele Zähler auf dem Konto und wollen im Fernkampf mit dem punktgleichen Leader Salzburg um die "Winterkrone" keine Federn lassen.

Die Rollen sind klar verteilt, der Respekt der Hausherren vor dem Europa-League-Starter ist groß. Die Grazer hätten laut Gerald Scheiblehner unter Sportchef Andreas Schicker und Trainer Christian Ilzer in den letzten Jahren eine herausragende Arbeit geleistet und unglaubliche Entwicklung genommen. "Sie haben sich auf höchstem Niveau stabilisiert. Sie haben einen absoluten Stamm gefunden, der schon länger in Graz spielt. Sie sind absoluter Titelfavorit", verlautete der BW-Coach.

Mit dem bitteren Heim-0:1 gegen Rakow Czestochowa gab es für die Grazer am Donnerstag allerdings einen Dämpfer. Die Hoffnungen auf einen Aufstieg sind dadurch dahin, der Umstieg in die Conference League ist vor dem letzten Spiel noch nicht gesichert. "Es ist ein verlorenes Spiel und eine Enttäuschung, die wir alle in uns tragen. Wir müssen das Spiel aber so schnell wie möglich abhaken", forderte Ilzer. Im Gegensatz zur europäischen Ausbeute könnte jene in der Liga kaum besser sein. Erstmals seit 2017/18 wurden zehn der ersten 15 Spiele gewonnen.

Derby in Vorarlberg

15 Mal angetreten, 15 Mal nicht gewonnen: Austria Lustenau braucht in der Fußball-Bundesliga dringend ein Erfolgserlebnis. Ausgerechnet im zweiten Vorarlberg-Saisonduell mit Altach in der Cashpoint Arena am Sonntag (14.30 Uhr/live Sky) soll das Ruder herumgerissen werden. Nach dem bitteren 0:3 in Lustenau am 26. August hat die Austria auch noch eine Rechnung offen. Für Alexander Schneider ist es die zweite Chance als Lustenauer Interimstrainer, Zählbares zu holen.

Bei der Premiere hatte es nach 60 ansprechenden Minuten eine 0:2-Niederlage bei Sturm Graz gegeben. "Wir können aus dem Spiel viel Positives mitnehmen. Uns allen ist aber bewusst: wir sind weit weg von alles ist gut und wir gewinnen das Derby mit links", verlautete Schneider. Das Prestigeduell habe eigene Gesetze. "Dennoch werden wir unserem System und unserer Idee treu bleiben. Wir wollen an das letzte Spiel anknüpfen und dagegen halten. Über den Kampf ist vieles möglich."

Die Altacher müssen nur Manuel Prietl vorgeben. Das ist nur einer von mehreren Pluspunkten der zehntplatzierten Hausherren, die den Vorsprung auf den Rivalen von aktuell zehn Punkten unbedingt ausbauen wollen. "Wir wollen mit einem sehr positiven Ausklang die Heimsaison beenden", gab Altach-Trainer Joachim Standfest die Marschroute vor. Ein Erfolgserlebnis hat auch sein Team nach vier Liga-Niederlagen in Folge und nur zwei Punkten aus den jüngsten sieben Runden nötig.

"Unser Weg war gut, bis auf die letzten fünf Wochen, wo wir zu wenig Punkte gemacht haben", ist sich der Ex-Teamspieler bewusst. Lustenau wird nicht auf die leichte Schulter genommen. "Gegen Sturm war bei ihnen ein frischerer Wind erkennbar, mehr Intensität im Spiel", sagte Standfest vor einem Spiel, auf das sich "ganz Vorarlberg" freut. Das Stadion ist mit 8.500 Zuschauern ausverkauft. Fraglich ist, welche Platzverhältnissen bei wohl tief winterlichen Bedingungen vorherrschen werden. (APA, 3.12.2023)

Mögliche Aufstellungen:

SCR Altach - SC Austria Lustenau
Altach, Cashpoint Arena, 14.30 Uhr, SR C. Jäger. Bisheriges Saisonergebnis: 3:0 (a)

Altach: Stojanovic - Reiner, L. Gugganig, Koller - Ingolitsch, Jäger, Fadinger, Bähre, Lukacevic - Nuhiu, Reiter

Es fehlt: Prietl (Kreuzbandriss)

Lustenau: Schierl - Anderson, Boateng, Grujcic, Berger - Rhein, Grabher, Tiefenbach, Diaby - Cisse, Baden Frederiksen

Es fehlen: Fridrikas (Muskelverletzung), Maak (nach Rücken-OP), Devisate (Kreuzbandriss), Surdanovic (Knieverletzung), Diallo (gesperrt)

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FC Blau-Weiß Linz - SK Sturm Graz
Linz, Hofmann Personal Stadion, 14.30 Uhr, SR Spurny. Bisheriges Saisonergebnis: 1:4 (a)

BW Linz: N. Schmid - Haudum, Maranda, Fa. Strauss - Windhager, Koch, Krainz, Pirkl - S. Seidl, Ronivaldo, Mensah

Sturm: Scherpen - Gazibegovic, Affengruber, Borkovic, Schnegg - Böving, Gorenc-Stankovic, Lavalee, Prass - Sarkaria, Wlodarczyk

Es fehlen: Hierländer (gesperrt), Jatta (Muskelfaserriss Oberschenkel)

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FK Austria Wien - LASK
Wien, Generali Arena, 17.00 Uhr, SR Gishamer. Bisheriges Saisonergebnis: 0:2 (a)

Austria: Früchtl - Handl, Martins, Meisl - Ranftl, Jukic, Potzmann, Polster - Gruber, Asllani, Fischer

Es fehlten: Galvao (gesperrt), Plavotic (Individualtraining), Raguz, El Sheiwi, Wustinger (alle rekonvaleszent)

Fraglich: Schmidt

LASK: Lawal - Ziereis, Andrade, Talowjerow - Stojkovic, Ljubic, Horvath, Bello - Ljubicic, Zulj, Usor

Es fehlen: Mustapha, Wiesinger, Taoui (alle verletzt)