Smartphone mit Spotify-Logo auf dem Display
Produktiver, aber weniger effizient: So bilanziert Spotify-Firmenchef Daniel Ek.
IMAGO/Zoonar.com/Marco Di Benede

Stockholm – Zum dritten Mal binnen eines Jahres setzt Spotify Beschäftigte vor die Tür. Der Musikstreamingdienst kündigte am Montag die Streichung von etwa 1.500 Stellen an. Dies entspricht etwa 17 Prozent der Belegschaft. In den vergangenen Monaten mussten in zwei Wellen insgesamt etwa 800 Beschäftigte ihren Hut nehmen.

"Nach den meisten Maßstäben sind wir produktiver, aber weniger effizient", sagte Firmenchef Daniel Ek. "Wir müssen beides sein." Er habe auch eine Reihe kleinerer Stellenstreichungen für 2024 und 2025 erwogen. "In Anbetracht der Diskrepanz zwischen unserem finanziellen Zielzustand und unseren aktuellen Betriebskosten habe ich beschlossen, dass eine substanzielle Maßnahme zur Anpassung unserer Kosten die beste Option ist."

Ihm sei bewusst, dass eine Kürzung in dieser Größenordnung für viele angesichts des jüngsten positiven Ergebnisberichts überraschend hoch erscheine, schrieb Ek in einer Aussendung auf der Spotify-Homepage. Die an der Wall Street notierten Aktien der schwedischen Firma stiegen daraufhin um etwa elf Prozent auf ein Zweijahreshoch von knapp über 200 US-Dollar.

Rückkehr in die Gewinnzone

Im dritten Quartal hatte Spotify erstmals seit 2021 wieder einen Gewinn verbucht. Das schwedische Unternehmen profitierte von Preiserhöhungen, Einsparungen und einem robusten Kundenwachstum. Für den Jahresabschluss peilt es 235 Millionen Premiumkunden und einen Umsatz von 3,7 Milliarden Euro an. Die Kosten für den Stellenabbau bezifferte das Unternehmen auf 130 bis 140 Millionen Euro, die in den ersten beiden Quartalen 2024 gebucht würden. Den Angaben zufolge zahlt Spotify den Betroffenen Gehalt und Sozialleistungen für etwa fünf weitere Monate.

Der Konzern investierte zuletzt mehr als eine Milliarde Dollar in sein Geschäft mit Podcasts. Er engagierte Prominente wie Kim Kardashian oder den britischen Prinz Harry und seine Ehefrau Meghan. Um sein Ziel von einer Milliarde Nutzern bis 2030 zu erreichen, expandiert der Musikstreamingdienst in immer mehr Länder. (Reuters, red, 4.12.2023)