Im Wald, da sind nicht nur die Räuber, in dem Fall auch der X-Trail. Der ist eine halbe Nummer größer als der Qashqai, mit dem er sich den Hybridansatz teilt.
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Renaults Allianzpartner Nissan hat in Tokio auf der Japan Mobility Show anhand etlicher "Hyper"-Studien soeben in epischer Breite aufgezeigt, wohin die rein elektrische Zukunft der Marke gehen wird. Die Zeit bis dahin versucht man aber ebenfalls schon ökologisch verantwortungsbewusst zu überbrücken, der Hauptbeitrag im verbrennungsmotorischen Metier ist jene besondere Art von Hybridantrieb, der bereits im Qashqai zum Einsatz kommt und auf den Namen e-power hört.

Die Bedienung hinterlässt kaum Rätsel, dankbar nimmt man zur Kenntnis, dass es noch reichlich physische Knöpfe und Tasten gibt.
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Vom größeren X-Trail haben wir uns kurz die Allradvariante angesehen, sie hört auf den Namen e-4orce und wird uns bei den elektrischen Nissans noch häufig begegnen. Wie im Qashqai ist der Antrieb als serieller Hybrid konfiguriert, sprich: Der Verbrennungsmotor, ein 1,5-Liter-3-Zylinder mit 116 kW (158 PS), hat keine direkte Verbindung zu den Vorderrädern und liefert über einen Wechselrichter Strom an die E-Motoren, eine 2,1-kWh-Pufferbatterie oder an alle gemeinsam. Der Elektromotor vorne leistet 150 kW, jener hinten 100, die Systemleistung liegt bei 157 kW (214 PS), das sind sieben Kilowatt mehr als beim Fronttriebler.

Schneller reagieren

Nissan verweist auf den Umstand, dass die Reaktionsgeschwindigkeit des zum Frontmotor zuschaltenden am Heck zehntausend Mal schneller sei als bei einem mechanischen Allradsystem, und in der Praxis merkt man tatsächlich nicht das Geringste, ob man jetzt gerade nur mit Frontantrieb unterwegs ist oder mit Allrad, und ja, ins Gelände kann man sich mit dem X-Trail alleweil ein wenig wagen.

Positiv auf das Fahrverhalten wirkt sich die aus der geschilderten Konstellation herrührende, annähernd ausgewogene Achslastbalance aus, die Gasannahme erfolgt spontan weil eben E-Motor(en) am Werk – vorne mit 330 Nm, hinten mit 195 –, das Fahrwerk ist komfortabel abgestimmt. Das Versprechen verzückender Sparsamkeit hingegen konnte der X-Trail nicht ganz so umsetzen wie erwartet, mit einem Testverbrauch von 7,9 l / 100 km bei allerdings reichlich Autobahn kann er in Sachen Effizienz nicht mit einem Selbstzünder konkurrieren – einen solchen führt Nissan aber nicht mehr im Programm.

Mit 4,68 Metern Länge ist der X-Trail Nissans größter SUV in Österreich. Das wären zwölf Zentimeter mehr als bei einem VW Golf Variant.
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Andererseits gibt es den SUV auch in der seit Herbst des Vorjahres erhältlichen vierten Generation wieder wahlweise als Siebensitzer, an den praktischen Talenten war ohnehin noch nie zu zweifeln. Und gefällig ist er auch noch, soweit man das bei einem SUV sagen kann. (Andreas Stockinger, 10.12.2023)