Lena Kreundl posiert für ein Foto.
Lena Kreundl darf jubeln.
IMAGO/Andrea Staccioli / Deepblu

Otopeni - Lena Kreundl hat bei den Schwimm-Kurzbahn-Europameisterschaften in Otopeni die Bronzemedaille über 200 m Lagen gewonnen. Die Oberösterreicherin schwamm am Samstag lange als Zweite hinter der späteren Europameisterin Abbie Wood aus Großbritannien, erst über die letzten 25 Meter der Kraul-Distanz wurde sie noch von der Französin Charlotte Bonnet überholt. Für Kreundl war es die erste Medaille. In 2:06,89 Minuten stellte sie einen neuen österreichischen Rekord auf.

Den alten (2:07,30) hatte Lisa Zaiser im Jahr 2014 aufgestellt. "Ich kann das gar nicht in Worte fassen", sagte Kreundl nach ihrem Einsatz. "Ich habe versucht, vorne mitzuschwimmen, wenn ich da eine Chance haben will. Ich hätte keinen Meter weiter können, aber es hat gereicht. Letztes Jahr habe ich Ö-Rekord angesagt, dieses Jahr habe ich es durchgezogen. Alles ideal."

Für die 26-Jährige bedeute der Erfolg die Krönung ihrer Karriere, wie sie zuletzt betonte. Kreundl hatte vor noch nicht allzu langer Zeit schwer zu kämpfen gehabt, war sie doch nach einer Covid-Erkrankung im Jahr 2021 länger von Beschwerden beeinträchtigt. Mehrere Besuche bei Spezialisten für Atemwegserkrankungen verschafften ihr keine wesentliche Verbesserung. Nach dem Verpassen der Olympischen Spiele in Tokio dachte Kreundl Anfang 2022 sogar über ihr Karriereende nach, entschied sich letztlich aber dagegen.

Außerdem wurde die Sportlerin durch einen Verkehrsunfall wenige Monate später zurückgeworfen. Im Linzer Bindermichl-Tunnel fuhr ein Auto auf ihr Fahrzeug auf, Kreundl erlitt ein Schleudertrauma, mehrere Bandscheibenvorfälle folgten. Auch von diesem Schicksalsschlag erholte sich die gebürtige Steyrerin aber und schöpfte neuen Mut.

Der Niederösterreicher Felix Auböck ist bereits am Vormittag in sein zweites Finale bei den Kurzbahn-Europameisterschaften der Schwimmer in Otopeni eingezogen. Nach Rang sieben über 400 m und dem Verzicht auf das 200-m-Semifinale bewältigte der Krauler den 800-m-Vorlauf in 7:34,00 Min. als Drittschnellster. Um die Medaillen geht es am Sonntag (18.34 Uhr MEZ) in der letzten Einzel-Entscheidung dieser Titelkämpfe. In Semifinali sind Bernhard Reitshammer und Heiko Gigler aufgestiegen.

"Ich bin sehr glücklich darüber, es war ein guter 800-m-Vorlauf", sagte Auböck. "Ich habe versucht, das Tempo von vorne zu machen und auf der sicheren Seite zu sein, nicht am Ende in einen Schlusssprint zu geraten. Das ist voll aufgegangen." Für den Medaillenkampf habe er noch Reserven. "Jeder weiß, was ich mir wünsche und mir erhoffe", sprach der 26-Jährige das Medaillenziel an. Der Salzburger Luca Karl belegte in 8:00,68 Min. Platz 20.

Reitshammer wagte einen Doppel-Start und wurde sowohl über 50 m Brust (Semifinale um 18.23 Uhr) als auch über 100 m Lagen mit dem Aufstieg belohnt. "Die Lagen schätze ich aktuell ein wenig stärker ein", erklärte der Tiroler. Da ist er als Vorlauf-Fünfter in 52,86 Sek. weitergekommen, im Brust-Sprint als Siebenter in 26,60. Gigler verzichtete auf ein Antreten über 100 m Kraul, holte über 100 m Lagen in 52,56 Sek. Platz drei. "Wir haben richtig gepokert, man muss auch einmal Opfer bringen. Da ist sogar das Finale drinnen", meinte der Kärntner. Reitshammer und Gigler sind im selben 100-m-Halbfinale um 18.06 Uhr am Samstagabend im Einsatz.

In der Mix-Kraulstaffel über 4 x 50 m wurde es für Gigler, Leon Opatril, Marijana Jelic und Lena Kreundl in 1:33,72 Min. Rang neun und der Finalplatz um zwei Zehntel verfehlt. Über 50 m Delfin schied Fabienne Pavlik (28,38) als 32. aus, über 200 m Kraul Iris Julia Berger (1:58,56) und Lena Opatril (1:59,41) als 20. bzw. 29. sowie über 100 m Kraul der Männer Alexander Trampitsch (48,54), Leon Opatril (48,69) und Lukas Edl (48,93) als 23., 25. bzw. 27. (APA; 9.12.2023)