Mit 21 Zentimetern Bodenfreiheit ist der Subaru Outback der einzige der fünf hier vorgestellten Allradkombis, mit dem man guten Gewissens befestigte Straßen verlassen kann.
Foto: Andreas Riedmann

Während die anderen Allradkombis gerne ihre Muskeln spielen lassen, sei es beim Fahren, aber auch optisch, verkörpert der Outback das wirklich nützliche Auto im Sinne der Transportkapazität. Ein echter Allrounder, der selbst einen Vergleich mit großen SUVs nicht zu scheuen braucht. Im Gegensatz zu vielen Luxusgeländewagen hat der Outback aber auch noch einen riesigen Kofferraum, in dessen Kellergewölbe sogar ein ausgewachsenes Reserverad Platz hätte.

Die Grundlinie des Fahrgefühls lautet "große Limousine". Die Bodenfreiheit übertrifft mit 213 mm viele SUVs. Sie ist also nicht nur einer gewissen echten Geländegängigkeit zuträglich, sondern erleichtert auch das Aus- und Einsteigen von vornherein. Das Erscheinungsbild ist gewissermaßen klassenlos, wenngleich man mit diesem Auto sogar mitten durch den Wald fahren könnte, und niemand würde danach fragen, ob man das überhaupt darf.

Du sitzt also in einem sehr bodenständigen Fahrzeug und findest auch sofort alle wichtigen Bedienelemente. Dann wird das Leben aber plötzlich sophisticated, wie wir in diesem speziellen Fall wohl sagen müssen. Die auf den ersten Blick hochmotiviert wirkende Kommunikationszentrale scheint in einem Experimentalstadium steckengeblieben zu sein. Das Fahrerassistenzsystem Eyesight ist prinzipiell eine vernünftige Sache, zeigt aber wie viele andere ähnliche Sicherheitsfeatures auf Kamerabasis zahlreiche Unschärfen.

Der Kofferraum ist riesig, bei Umlegen der Rücksitze – die man vom Kofferraum aus entriegeln kann –entsteht eine fast völlig plane Ladeebene.
Foto: Andreas Riedmann

Deren Überwindung wird wohl noch einiges an künstlicher Intelligenz benötigen. Denn: Das Auto versucht, die Umgebung und die Befindlichkeit des Fahrers zu erkennen, schafft dies aber nur bedingt, was mitunter zu Irritationen führt. Ignorieren der wohlmeinenden Sicherheits- und Komfortfeatures ist nicht wirklich möglich, genauso wenig wie das gänzliche Ausschalten.

Aber man gewöhnt sich doch recht schnell an dieses altkluge Eigenleben und erfreut sich des guten Fahrkomforts, des sicheren und exakten Fahrgefühls, der guten Federung und der hervorragenden Schlechtwetter- und Schlechtwegeeigenschaften. Natürlich ist es dann wieder ganz angenehm, wenn einem das Auto nicht nur sagt, dass ein Patschen droht, sondern auch gleich den exakten Luftdruck aller vier Räder mitteilt.

Auch unter dem Blech herrscht Experimentierfreude. Um den Boxermotor abgas- und verbrauchstechnisch fit zu halten, hat man sich eine Menge einfallen lassen. Die Kombination mit stufenlosem CVT-Getriebe zeigt beachtliche Erfolge. Auch das Hochdrehen des Motors aufgrund des Getriebes ist akustisch gut zu verdauen. Mit weniger als 8,4 Liter Benzin auf 100 km fährt dieses große, schwere und mit Allradtechnik befrachtete Fahrzeug wohl einigermaßen sparsam, auch dann, wenn man wenig Zurückhaltung im Fahrstil übt.

Die Anhängelast beträgt zwei Tonnen, ausgefuchst sind auch die Dachträger: In Summe ist der Outback eindeutig ein vielseitiger Abenteurer, wie man ihn von Subaru erwarten darf.
Foto: Andreas Riedmann

Es wird kaum jemanden geben, der oder die ein Auto von solch einem Charakter nicht mit einer Anhängekupplung ausstatten würde. So sei gleich dazugesagt: 2.000 kg maximale Anhängelast. Allradantrieb ist ohnehin Kernkompetenz von Subaru. Er funktioniert im besten Sinn vollautomatisch.

Mehr Auto in einem Guss gibt's sonst nirgends für 52.790 Euro. Das Design ist erhaben über alle geschmäcklerischen Bemerkungen. Und wenn Sie den Outback primär nicht nur aus Vernunftsgründen kaufen, sondern weil es Ihnen irgendwie einfach gefällt, können Sie Ihre Entscheidung mit einer Vielzahl an guten Argumenten unterfüttern. (Rudolf Skarics, 14.12.2023)

Zweite Meinung

Der ewige Eigenbrötler unter den Autoherstellern hat mit dem Outback einen Kombi im Programm, der fast schon als SUV durchgeht. Getreu den Kernwerten setzt Subaru auf Boxermotor, Allradantrieb – und genug Bodenfreiheit (213 mm), um auch abseits befestigter Pisten eine exzellente Figur zu machen. Das Einzige, was etwas nervt, ist die CVT-Klangkulisse, ansonsten ist der Outback ein sehr komfortabel ausgelegtes Multitalent: Legt man die Rücksitze um, entsteht ein fast völlig planer Boden, und reicht der Platz nicht aus, nutzt man die ausgefuchst durchdachte Dachreling. (Andreas Stockinger, 14.12.2023)