Anhörung im Prozess am Landesgericht Klagenfurt.
Im September startete der Prozess am Landesgericht Klagenfurt.
APA/GERT EGGENBERGER

Klagenfurt – Im großangelegten EXW-Prozess am Landesgericht Klagenfurt um Anlagebetrug mit mindestens 17 Millionen Euro Schaden hat am Mittwoch der 26-jährige Hauptangeklagte überraschend ein vollumfängliches Geständnis abgelegt. Dabei entlastete er auch seine acht Mitangeklagten. "Bei mir ist die Luft heraußen, ich bin fertiggefahren. Ich bekenne mich vollinhaltlich schuldig und bitte um ein mildes und baldiges Urteil", sagte der Kärntner.

Zu Beginn des Verhandlungstags hatte sich das allerdings noch nicht abgezeichnet. Vor dem Schöffensenat unter Vorsitz von Richterin Claudia Bandion-Ortner hatte der Mann vielmehr zuerst sein Teilgeständnis, das er vor einigen Wochen abgelegt hatte, weiter abgeschwächt. Dabei hatte der 26-Jährige erneut betont, dass ein Betrug nicht von Anfang an geplant, aber im weiteren Verlauf der Causa wohl unausweichlich gewesen sei. In seinen Ausführungen beschuldigte er auch just jene zwei EXW-Mitgründer, die aktuell noch flüchtig bzw. in Auslieferungshaft sind.

Seit Ende September läuft am Landesgericht Klagenfurt der Prozess gegen neun Angeklagte im Fall der Kryptoinvestment-Firma EXW. Den Angeklagten werden gewerbsmäßig schwerer Betrug, Geldwäsche, Pyramidenspiel und kriminelle Vereinigung vorgeworfen. Sie sollen rund 40.000 Opfer um mindestens 17,6 Millionen Euro betrogen haben, die Gesamtschadenssumme könnte aber noch weit höher liegen. (APA, red, 13.12.2023)