Emmanuelle Debever, im Hintergrund, spielte als 19-Jährige an der Seite Gérard Depardieus in
Emmanuelle Debever, im Hintergrund, spielte als 19-Jährige an der Seite Gérard Depardieus in "Danton" (1983). Auf dem Set soll der Schauspieler übergriffig geworden sein.
IMAGO/Album

Emmanuelle Debever war 2019 eine der ersten von mittlerweile 13 Frauen, die den französischen Schauspielstar Gérard Depardieu der sexuellen Übergriffigkeit bezichtigt hatten. Wie französische Medien berichten, starb die französische Schauspielerin mutmaßlich am 6. Dezember im Krankenhaus an den Folgen eines Suizidversuchs. Debevers Partner meldete die Ex-Schauspielerin am 29. November als vermisst, nachdem er eine beunruhigende Nachricht von ihr in der gemeinsamen Wohnung gefunden hatte. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet, um die Umstände des Todes zu untersuchen.

Debever hatte in den 1980er-Jahren eine kurze Filmkarriere. Der Vorfall mit Depardieu soll sich 1982 am Filmset von Andrzej Wajdas "Danton" abgespielt haben. In einem Facebook-Posting beschrieb Debever ihn 2019 folgendermaßen: "Dieses Monster ließ sich während der Dreharbeiten ausgiebig verwöhnen und nutzte die Intimität in einer Kutsche. Er schob seine fette Pfote unter meinen Rock, damit ich mich, wie er sagte, 'besser fühle' ... Ich habe es nicht zugelassen."

Teil einer investigativen Dokumentation

Debevers Bericht war am 7. Dezember, einen Tag nach ihrem Tod, als Teil einer investigativen Dokumentation des französischen Senders France 2 über die zahlreichen Vorwürfe gegen Depardieu ausgestrahlt worden. Darunter ist auch die Schauspielerin und Tänzerin Charlotte Arnould, die Depardieu 2018 und 2020 wegen Vergewaltigung angezeigt hatte. Die zweite gerichtliche Voruntersuchung sah 2022 in Arnoulds Anschuldigung "schwerwiegende und bestätigte Beweise, die es rechtfertigen, dass Gérard Depardieu weiterhin angeklagt wird".

Depardieu hatte die Vorwürfe stets bestritten, jüngst erst in einem offenen Brief in der Zeitung "Le Figaro". Es gilt die Unschuldsvermutung. (red, 14.12.2023)