Er half durch seine Verfilmung von Friedrich Torbergs "Der Schüler Gerber" mit bei der Entdeckung von Gabriel Barylli (Titelrolle): der Regisseur und Filmpädagoge Wolfgang Glück.
Heribert CORN

Wie ein wundersamer Komet stieg Wolfgang Glück in seiner Rolle als Regisseur auf: Er hatte am Wiener Burgtheater bei Größen wie Axel von Ambesser oder Berthold Viertel assistiert, obendrein im ganzen Sprachraum inszeniert, als er, selbst noch ein flammender Jüngling, in das Filmgeschäft wechselte.

Seine beiden Friedrich-Torberg-Verfilmungen von Der Schüler Gerber (1980) und 38 – Auch das war Wien (1986) machten durch ihre kluge Personenführung auf sich aufmerksam: Lehrstücke über die verschwisterten Ungeister von Repression und Totalitarismus. Letzterer Film war 1987 Oscar-nominiert, in der Kategorie "bester fremdsprachiger Film". Der langjährige Leiter der Wiener Filmakademie, in erster Ehe mit der Schauspielerin Christiane Hörbiger verheiratet, ist jetzt 94-jährig gestorben. (poh, 17.12.2023)