Das Covid-19-Medikament Paxlovid dürfte in den meisten Apotheken wieder vorhanden sein. Ein Rundruf des STANDARD am Mittwoch in zehn Geschäften in Wien und den Bundesländern ergab: Alle bis auf eine Apotheke hatten das antivirale Mittel lagernd, das vulnerablen Personen bei einer Infektion empfohlen wird, um schwere Krankheitsverläufe zu verhindern.

Paxlovid
Die neu bestellten Chargen Paxlovid sind in den Apotheken angekommen.
Reuters/Wolfgang Rattay

Damit hat Gesundheitsminister Johannes Rauchs (Grüne) seine Ankündigung von vergangenem Freitag eingelöst, dass die neu bestellten Chargen Paxlovid ab Montag dieser Woche an Apotheken und Krankenhäuser ausgeliefert würden. Davor hatte für Aufregung gesorgt, dass das Medikament rund zwei Wochen lang in den meisten Apotheken nicht mehr zu haben war. Der Bund hatte daraufhin weitere 18.000 Schachteln bestellt.

Eine Änderung bei der Organisation rund um Paxlovid wird am 1. Februar 2024 schlagend: Ab diesem Zeitpunkt wird es zum "normalen Kassenmedikament" und nicht mehr über den Bund, sondern über die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) abgerechnet, wie ÖGK-Obmann Andreas Huss am Dienstag ankündigte.

700 Euro pro Packung im Einkauf

Das vergleichsweise teure Medikament ist schon jetzt laut dem Gesundheitsministerium "vorrangig für Risikopatientinnen und Risikopatienten" vorgesehen. Darunter fallen ältere Personen sowie jene mit chronischen Erkrankungen oder Übergewicht. Über die Vergabe entscheidet im Einzelfall der Arzt oder die Ärztin. Künftig soll das Medikament restriktiver als bisher verschrieben werden, Voraussetzung ist auch ein positiver Corona-Test. Laut ÖGK dürfte eine Packung Paxlovid im Einkauf rund 700 Euro kosten. Für 2024 sind dafür insgesamt 30 Millionen Euro vorgesehen.

Zwar zeichnete sich zuletzt in der Corona-Welle ein erster leichter Rückgang im Abwassermonitoring ab. Die Zahl der Krankenstände bleibt aber hoch: Insgesamt waren in der Vorwoche 155.500 Personen, die bei der ÖGK versichert sind, wegen Covid, grippalen Infekten oder Grippe krankgemeldet. Noch kein Rekordwert, aber eine überdurchschnittlich hohe Zahl. (bri, krud, 20.12.2023)