Bisher war die Welt der Energieversorgung eher einfach gestrickt. Das ändert sich gerade massiv.
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Das Wetteifern der Technologien findet ja bei weitem nicht so faktengetrieben statt, wie es nötig wäre, um rasch vernünftige Ergebnisse im Klimaschutz zu erreichen. Die Weltwirtschaft ähnelt einem Spiel zwischen solidem Schach und übelstem Hasard-Poker.

Dabei ist es die kleinere Frage, ob oder wie viele unserer Autos in zehn Jahren einen Elektroantrieb haben werden; ob Klimaziele erreicht werden können, indem man Verbrenner einfach verbietet, oder ob man sich darauf verlassen soll, dass sich der klügere Antrieb am Markt ohnehin durchsetzt.

Es darf nicht mehr viel schiefgehen

Klar, auch viele kleine Hebel müssen gestellt werden, und da werden auch in Zukunft Fehler passieren. Aber wenn bei den großen Entscheidungen jetzt noch viel schiefgeht, tritt maximaler Artenschutz in Kraft: Der Mensch stirbt aus, aber dann kann ja wieder alles andere üppig gedeihen. Elon Musk und Konsorten werden ihre Weltraumprojekte nicht schnell genug fertig haben, um sich auf einen anderen Planeten zu katapultieren – das nur zur Beruhigung aller, die nicht genug Geld für eine Flucht haben.

Eines der ganz schlimmen Dinge, die sich die Weltklimakonferenz in Dubai offengelassen hat: Wasserstoff aus Erdgas herzustellen und diesen für nachhaltig zu erklären, weil das dabei entstehende CO2 in unterirdische Erdgaslager zurückgepumpt wird. Oder einen neuen Geist, der schon nicht mehr in die Flasche zurückwill: Atomantrieb für Schiffe.

Es wird wirklich schwierig werden, den globalen Schiffsverkehr ohne Erdöl zu bestreiten, aber es muss auch dafür eine bessere Idee geben als Kernkraft. (Rudolf Skarics, 6.1.2024)