Ging bei der Wahl alles mit rechten Dingen zu?
APA/AFP/FRANCK FIFE

Dass Lionel Messi 2021 den Ballon d'Or gewann, hatte schon damals für etwas Verwunderung gesorgt. Nun kamen nach einem Bericht der französischen Tageszeitung Le Monde Vorwürfe der Bestechung auf. Die prestigeträchtige Wahl wird jährlich von der französischen Fachzeitschrift France Football abgehalten. 2021 soll PSG-Kommunikationsdirektor Jean-Martial Ribes versucht haben, den ehemaligen Chefredakteur von France Football, Pascal Ferré, mit "verschiedenen Geschenken" zu bestechen. Nun ermittelt die Polizei gegen den Pariser Großklub und Ribes.

Messi setzte sich bei der Wahl knapp gegen Robert Lewandowski durch, der mit 41 Toren einen neuen Bundesligarekord aufstellte und die Bayern zum Meisterschaftsgewinn und zum Klub-WM-Titel schoss. Der Argentinier gewann zwar den spanischen Cup mit Barcelona und die Coppa America mit Argentinien, bei einem neuen Verein PSG zeigte der Argentinier aber zunächst nicht besonders auf.

Außerdem wurde bekannt, dass sich PSG-Kommunikationschef Ribes schon zuvor intensiv um die Gunst Ferrés bemüht haben soll. Der Journalist soll eine Einladung zur Champions-League-Partie in Dortmund im Februar 2020 während der Corona-Pandemie und einen Business-Class-Flug mit Qatar Airways für 8.986 Euro im März 2021 bekommen haben. PSG-Boss Nasser Al Khelaïfi habe Ribes beauftragt: Es sei "notwendig, Lobby-Arbeit zu leisten".

Ribes verließ 2022 den Pariser Verein und heuerte bei Moët Hennessy an. Gegen den 57-Jährigen soll bereits im Dezember 2023 wegen "aktiver Bestechung und Einflussnahme" Anklage erhoben worden sein. Journalist Ferré hat mittlerweile einen neuen Job: Er ist Kommunikationsleiter bei PSG. (red, 10.1.2023)