Toni Polster kann durchatmen.
APA/EVA MANHART

Wien - Ein erholter, aber nachdenklicher Toni Polster hat knapp zwei Wochen nach seiner Not-Operation ein bedrohliches Szenario nachgezeichnet. "Die Ärzte haben mir gesagt, wäre ich die Nacht zu Hause geblieben, dann wäre es fatal geendet, hätte ich die Nacht nicht überlebt", sagte Österreichs Nationalteam-Rekordtorschütze am Mittwoch bei einem Medientermin im Süden Wiens. Polster muss sich nun erholen, er gelobte mehr auf sich zu achten.

Der 59-Jährige befand sich am 28. Dezember auf dem Weg zu einer Pressekonferenz, ehe ihm schon Tage davor bemerkte Bauchschmerzen doch ärger zusetzten, wie er berichtete. Auf Drängen seiner Frau Birgit sei er ins Krankenhaus gefahren. Dort wurde ein Magendurchbruch festgestellt, Polster musste umgehend unters Messer. Nach acht Tagen im Spital wurde er zu Wochenbeginn entlassen.

Polster zeigte sich "richtig erleichtert, dass es nicht schlimmer geendet hat". Drei Stunden habe die Operation gedauert. "Gott sei Dank hat meine Frau so gedrängt, dass wir ins Spital gefahren sind." Er sei geschockt gewesen, als die Ärzte sagten, er müsse notoperieren werden "mit einem Loch im Magen".

"Noch nie so viele Nachrichten bekommen"

Freuen durfte sich die Fußball-Legende danach über viele Genesungswünsche. "Ich habe noch nie so viele Nachrichten und aufmunternde Worte bekommen. Auch von Spielern, Gegnern von früher", sagte er. An die 600 Nachrichten seien es gewesen. "Ich habe mich riesig über jede einzelne gefreut."

Nun gehe es ihm wieder gut, meinte Polster. Er müsse bei der Ernährung aber aufpassen. "Ich muss gesünder leben. Das muss ich mir ins Stammbuch schreiben", merkte der Ende November bereits an der Hüfte operierte Wiener an. Ziel sei es, mit der Wiener Viktoria am 15. Jänner wieder ins Training einzusteigen. Den Club aus der Regionalliga Ost betreut Polster als Trainer seit 2011 bis auf ein Kurzzeit-Engagement bei der Admira ununterbrochen.

Die 44 Länderspieltore des Ex-Torjägers im ÖFB-Teamdress sind bisher unerreicht. Seine 95 Länderspiele wurden bisher nur von Marko Arnautovic, David Alaba, Andreas Herzog und Aleksandar Dragovic übertroffen. Polster kämpft derzeit juristisch darum, dass ihm drei als inoffiziell geltende Länderspiele bzw. Tore nachträglich anerkannt werden. Es beschäftige ihn "schon seit Jahrzehnten, dass diese Spiele, diese drei Tore nicht zählen", bekräftigte er am Mittwoch. (APA, 10.1.2023)