Richard ist 64, er hat 40 Jahre lang gearbeitet, durchgehend ins Pensionssystem eingezahlt. 900 Euro wird er vom Staat in seiner Pension bekommen. Das Leben im Süden Großbritanniens kann er sich nicht mehr leisten, jetzt lebt er im heruntergekommenen Blackpool im Norden, wo das Leben für ihn noch leistbar ist. Sparen muss er aber auch hier, geheizt wird wenig, auch bei den Lebensmitteln müssen die billigsten Angebote genügen. Wer kann sich das Leben im Alter noch leisten? Muss das sein?

ORF-Korrespondentin Maresi Engelmayer und Barbara Kösters beim Einkaufen.
ORF-Korrespondentin Maresi Engelmayer und Barbara Kösters beim Einkaufen. Die Pensionistin muss von 750 Euro im Monat leben.
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Altersarmut ist das Thema der ersten Ausgabe des neuen ORF-Magazins "WeltWeit". Korrespondenten erzählen darin immer freitags – am ehemaligen Sendeplatz von Vera um 21.20 Uhr auf ORF 2 – über internationale Entwicklungen und vergleichen die Situation in verschiedenen Ländern. "In Großbritannien versagt der Staat", so die Schlussfolgerung des ORF-Korrespondenten Jörg Winter. Jeder Fünfte ab 75 lebt hier unter der Armutsgrenze.

Aus Deutschland berichtet Maresi Engelmayer, Armut im Alter treffe hier besonders die Frauen, "es ist ein Risiko, in Deutschland Kinder zu bekommen", sagt eine ältere Frau. Anders in Dänemark, hier ist Isabella Purkart unterwegs mit glücklichen Pensionistinnen und Pensionisten, "der Staat kümmert sich um uns", freut sich eine Interviewpartnerin.

ORF-Korrespondentin Isabella Purkart mit Jens und Inger Thorsen. Das Ehepaar kann in Dänemark in der Pension ein gutes Leben führen.
ORF-Korrespondentin Isabella Purkart mit Jens und Inger Thorsen. Das Ehepaar kann in Dänemark in der Pension ein gutes Leben führen.
Foto: ORF

Neben den Gesprächen werden auch Fakten und Zahlen präsentiert. In Dänemark etwa seien nur drei Prozent von Altersarmut betroffen. Das sehenswerte Magazin lebt aber vor allem von den persönlichen Geschichten und den subjektiven Gedanken der Korrespondentinnen und Korrespondenten dazu. Sie sprechen mit und nicht über die Betroffenen und machen damit ein Thema für alle angreifbar. Ein gelungener Auftakt. (Astrid Ebenführer, 12.1.2024)