Die Hauptstadt der Provinz Nordland verfügt aufgrund ihrer Lage nördlich des Polarkreises über einige Besonderheiten. Das Licht am Fjord ändert sich fortwährend, und man kann von hier aus Polarlichter und in der Zeit vom 2. Juni bis zum 10. Juli die Mitternachtssonne sehen. Bodø wurde 1816 gegründet und zählte damals gerade einmal 200 Einwohner.

Ab 1860 gelangten große Heringsschwärme in die Küstenregion, wodurch sich eine große Fischereiindustrie entwickelte. Erst kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt, die heute gut 55.000 Einwohner zählt, an das Straßennetz im Süden angebunden.

Fischerboote im Hafen von Bodø
Fischerboote im Hafen von Bodø
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Hinkommen

Für ein verlängertes Wochenende in die Kulturhauptstadt in der norwegischen Provinz Nordland zu jetten ist nicht nur umwelttechnisch problematisch, sondern auch langwierig und teuer. Die schnellste Verbindung besteht darin, einmal in Oslo umzusteigen und im besten Fall fünfeinhalb Stunden um rund 350 Euro unterwegs zu sein.

Es bietet sich hier also besonders an, die Stadt besser im Rahmen einer längeren Rundreise, etwa in Verbindung mit den Lofoten, anzusteuern. Wer auf dem Landweg dorthin kommt, für den liegt Bodø ohnehin auf dem Weg.

Schlafen

Ein Doppelzimmer ist in den meisten Vier-Sterne-Hotels, die zu größeren Ketten gehören, ab 150 Euro zu haben. Spannender sind Unterkünfte wie The Arctic Hideaway (thearctichideaway.com), eine Bootsstunde westlich von Bodø, das über neun architektonisch außergewöhnliche Häuschen verfügt. Ebenso spannend ist die Anlage Manshausen (manshausen.no), auf halbem Weg zwischen Bodø und Narvik gelegen, die über modernste Hütten mit großen Glasscheiben direkt am Wasser verfügt.

Die Bjørklund-Farm, ebenfalls nördlich von Bodø in Ytter-Strøksnes gelegen, verfügt über interessante Glas-Dome wie aus einem Science-Fiction-Film. Alle diese Unterkünfte sind perfekt für Aktivitäten in der Natur und im gehobenen Preissegment angesiedelt.

Anschauen

Wandern im Nationalpark Rago
Wandern im Nationalpark Rago
Visit Bodø/Frank R. Dahl

Die größten Sehenswürdigkeiten von Bodø sind ein Luftfahrts- und ein Schiffsmuseum (luftfartsmuseum.no und jektefart.no). Man kann sich also denken, dass die Stärken dieser Stadt woanders liegen. Direkt vom Zentrum aus lassen sich Wander- und Klettertouren in der Bergkette Børvasstindan unternehmen. Sogar Seeadlersafaris werden hier angeboten. Überdies lässt es sich hier wunderbar im Kajak paddeln, von Insel zu Insel hüpfen oder durch einen der zahlreichen Nationalparks wie Rago und Sjunkhatten wandern.

Weitere Highlights sind das Hamsun Center für Literatur in Hamarøy (hamsunsenteret.no), Gletscherwanderungen auf dem Svartisen und eine Fahrt entlang der Landschaftsroute Helgelandskysten. Im Winter warten auf Langlauffans in Sulitjelma nahe Fauske herrliche Loipen. Das Programm der Stadt lässt sich in so einer herrlichen Umgebung also nicht wirklich vom Umland trennen.

Essen und Trinken

Qualität und Preisniveau moderner norwegischer Restaurants sind hoch, die Menüs international und nicht immer originell. Im hübsch gestalteten Restaurant Bjørk (restaurantbjork.no) werden etwa Pizza, Pasta und Stockfisch gereicht, die meisten Hauptspeisen kosten umgerechnet ab 30 Euro.

Etwas außerhalb gelegen mit Blick auf die Docks von Bodø ist das Restaurant Bryggerikaia (bryggerikaia.no), in dem es immerhin viele feine lokale Dinge aus dem Meer gibt. Das Preisniveau ist vergleichbar zu anderen Lokalen in der Stadt. (RONDO, Sascha Aumüller, 12.1.2024)