Conny Hütters Innenski hebt ab.
Cornelia Hütter hatte es eilig.
APA/EXPA/JOHANN GRODER

Altenmarkt-Zauchensee – Lara Gut-Behrami hat am Sonntag im zweiten Weltcup-Super-G in Zauchensee auf dem von ihrem Trainer gesetzten Kurs ihre ganze Klasse ausgespielt und den 40. Sieg insgesamt eingefahren. Die Schweizerin setzte sich vor Freitag-Gewinnerin Cornelia Hütter (+0,25 Sek.) und Mirjam Puchner (+0,26) durch. Die Abfahrt am Samstag war eine Beute der Italienerin Sofia Goggia geworden, womit die drei Speedrennen verschiedene Siegerinnen hatten.

Aus Angst vor einer möglichen Verletzung und noch ganz unter den Eindruck des Heimsieges hatte Hütter in der Abfahrt verhalten agiert und war nur 16. geworden. "Ich habe halt noch keine hundert Siege, dass das normal ist. Es war mein fünfter. Gestern war ich hinten nach, heute habe ich attackiert. Die Ski sind richtig gut gegangen", sagte die Steirerin, die die Super-G-Wertung vor Gut-Behrami und Brignone anführt.

Puchner überrascht

Für Puchner war es ebenso der zweite Podestrang in Zauchensee nach Platz drei in der Abfahrt. "Die Zeit sagt was anderes als mein Gefühl. Es war eher ein Kampf von oben weg. Das ist schon überraschend, dass ich im Super-G auch vorne mit dabei bin", meinte die Salzburgerin, die am Freitag schon Siebente war.

Die Österreicherinnen halten 2023/24 nun bei neun Stockerlplätzen und haben damit bereits die schwache Bilanz aus der Vorsaison eingestellt. Mit fünf Podestplätzen in den drei Heimrennen hätte die Ausbeute kaum ertragreicher ausfallen können. "Es scheint so, dass wir in die richtige Richtung arbeiten. Jetzt heißt es am Boden bleiben und an diesen kleinen Rädchen weiterzudrehen, um noch weiter nach vorne zu kommen", sagte Cheftrainer Roland Assinger.

"Es war sicher nicht zu erwarten, aber es ist natürlich wunderschön gerade bei einem Heimrennen", meinte ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl. "Man muss bedenken, dass uns mit Nina Ortlieb auch eine unserer stärksten Abfahrerinnen verletzt ausgefallen ist."

Gut-Behrami erklärte, sie sei eigentlich keine, die auf Zahlen schaue. Ihre 40 Siege seien "weit weg von Rekord, aber heute ist es schon was Besonderes. Ich bin schon bissl emotional. Ich habe da wieder gewonnen nach 13 Jahren. Das war mein erster Sieg nach meiner ersten schweren Verletzung." Es war ihr dritter Erfolg in Zauchensee nach jenem im Super-G 2011 und in der Abfahrt 2022. "Dass ich noch immer solche Leistungen zeigen kann, macht mich stolz."

Starkes ÖSV-Ergebnis

Acht Österreicherinnen fuhren vor 4.600 Fans in den Punkterängen der Top 30. Hinter Hütter und Puchner waren das Franziska Gritsch (15.), Stephanie Venier (17.), Christine Scheyer (18.), Michaela Heider (25.), Lena Wechner (27.) und Michelle Niederwieser (29.). Inwieweit der teilweise doch recht stürmische Wind das Rennen beeinflusste, werden die Analysen zeigen.

"Es sind sportlich echt geniale Leistungen gezeigt worden", merkte Michael Walchhofer, der Chef des Organisationskomitees abschließend an. "Organisatorisch hat sich bewahrheitet, dass wir eine echt gute Mannschaft haben." Mit dem Zuschauerzuspruch von 14.000 an drei Renntagen war der frühere Abfahrer zufrieden. (APA, 14.1.2024)

Ergebnisse des Weltcup-Super-G der alpinen Ski-Frauen am Sonntag in Zauchensee:

1. Lara Gut-Behrami (SUI) 1:14,95
2. Cornelia Hütter (AUT) 1:15,20 +0,25
3. Mirjam Puchner (AUT) 1:15,21 +0,26
4. Ragnhild Mowinckel (NOR) 1:15,29 +0,34
5. Michelle Gisin (SUI) 1:15,30 +0,35
6. Roberta Melesi (ITA) 1:15,34 +0,39
7. Laura Gauche (FRA) 1:15,35 +0,40
8. Sofia Goggia (ITA) 1:15,43 +0,48
9. Romane Miradoli (FRA) 1:15,50 +0,55
10. Lauren Macuga (USA) 1:15,53 +0,58
11. Ester Ledecka (CZE) 1:15,58 +0,63
12. Federica Brignone (ITA) 1:15,60 +0,65
13. Corinne Suter (SUI) 1:15,63 +0,68
14. Kajsa Vickhoff Lie (NOR) 1:15,64 +0,69
15. Franziska Gritsch (AUT) 1:15,68 +0,73
16. Jasmina Suter (SUI) 1:15,71 +0,76
17. Stephanie Venier (AUT) 1:15,75 +0,80
18. Christine Scheyer (AUT) 1:15,77 +0,82
19. Laura Pirovano (ITA) 1:15,92 +0,97
20. Delia Durrer (SUI) 1:16,00 +1,05
21. Alice Robinson (NZL) 1:16,14 +1,19
22. Camille Cerutti (FRA) 1:16,22 +1,27
23. Lisa Hörnblad (SWE) 1:16,23 +1,28
24. Priska Nufer (SUI) 1:16,26 +1,31
25. Michaela Heider (AUT) 1:16,27 +1,32
26. Joana Hählen (SUI) 1:16,29 +1,34
27. Lena Wechner (AUT) 1:16,31 +1,36
28. Nicol Delago (ITA) 1:16,41 +1,46
29. Marta Bassino (ITA) 1:16,43 +1,48
29. Michelle Niederwieser (AUT) 1:16,43 +1,48

weiter: 33. Ariane Rädler (AUT) 1:16,56 +1,61 35. Christina Ager (AUT) 1:16,64 +1,69

Ausgeschieden: Ricarda Haaser (AUT), Sabrina Maier (AUT), Valerie Grenier (CAN), Jasmine Flury (SUI)