ERsan Mondtag
Der Berliner Theaterregisseur Ersan Mondtag soll dem monumentalen Deutschen Pavillon eine "scheinbar kleine Erzählung" entgegensetzen.
Deutscher Pavillon/Rossetti

Venedig - Die israelische Künstlerin Yael Bartana (53) und der Berliner Theaterregisseur Ersan Mondtag (36) gestalten den deutschen Pavillon der Kunstbiennale in Venedig. Erzählt werde unter dem Titel "Thresholds" (Schwellen) Geschichte und Zukunft aus der Perspektive verschiedener künstlerischer Positionen, hieß es heute vom zuständigen Institut für Auslandsbeziehungen. Die Biennale findet vom 20. April bis 24. November statt. Der Österreich-Pavillon wird von Anna Jermolaewa bespielt.

Yael Bartana
Die israelische Künstlerin Yael Bartana sucht auf der Biennale nach Möglichkeiten des zukünftigen Überlebens.
Deutscher Pavillon/Rossetti

"Der künstlerische Beitrag für den Deutschen Pavillon sucht in drei Szenarien den Umgang mit Schwellen, Stufen und Grenzen." Die in Amsterdam und Berlin lebende Bartana will an der Schwelle einer als katastrophal empfundenen Gegenwart mit ihrer Arbeit Möglichkeiten des zukünftigen Überlebens suchen. Die Arbeit Mondtags, der seine schillernden Bühnenarbeiten bereits bei den Wiener Festwochen präsentiert hat, soll dem monumentalen Charakter des in der Nazi-Zeit gestalteten Pavillons "eine fragmentarische, scheinbar kleine Erzählung" entgegensetzen.

Resonanzraum in der Natur

Ein drittes Szenario wird auf der zwischen Venedig und dem Lido gelagerten Lagunen-Insel La Certosa geschaffen. Die in Berlin lebenden Michael Akstaller, Nicole L'Huillier, Robert Lippok und Jan St. Werner wollen dort einen in der Natur beheimateten Resonanzraum gestalten, "der der Monumentalität des Deutschen Pavillons entgegensteht und den Gedanken der Überwindung von Schwellen hervorhebt". (APA, 16.1.2024)