Er gehört mittlerweile zum Inventar des Opernballs wie die Debütantinnen und Debütanten bei der Eröffnung, wie der Blumenschmuck im Ballsaal oder der Champagner in den Gläsern: Richard Lugner ist an diesem einen Abend im Fasching nicht aus der Staatsoper wegzudenken. Auch wenn im Zentrum der Aufmerksamkeit nicht der Bauherr und Unternehmer selbst steht, sondern die Frau an seiner Seite.
Und jedes Jahr gehört auch die Präsentation seines Stargasts zu den Höhepunkten des Opernballtrubels. Am Mittwoch lud Lugner daher wieder in seine City, in einen kleinen Saal des Kinos, und gab den anwesenden Journalistinnen und Redakteuren Tipps. "Sie ist in New York, in Brooklyn geboren", sagte Lugner. Sie habe ihren ersten Mann, "einen sehr bekannten Sänger", sehr früh kennengelernt und dann geheiratet. Erst 14 Jahre war sie damals alt, mit dem Sänger hatte die Begleitung auch eine Tochter, die im vergangenen Jahr verstorben ist. Und: Ein ihr gewidmeter Film werde auch in allen Wiener Kinos gespielt. Ob man es schon wisse? "Priscilla Presley", tönte es von den Rängen. Lugner lächelte in die Kameras, hielt ein Foto der 78-jährigen Schauspielerin in die Höhe und nickte.
Priscilla Presley, damals noch Beaulieu, lernte 1959 im Alter von 14 Jahren den um zehn Jahre älteren Elvis Presley kennen. Im Jahr 1967 heirateten die beiden in Las Vegas. Ein Jahr später kam ihre gemeinsame Tochter Lisa Marie Presley zur Welt. 1973 wurden Elvis und Priscilla Presley geschieden. Elvis Presley starb 1977 im Alter von 42 Jahren. Ihre Tochter Lisa Marie war viermal verheiratet, unter anderem mit dem Sänger Michael Jackson und dem Schauspieler Nicolas Cage. Sie starb 2023 nach Komplikationen nach einem Eingriff. 2023 verfilmte Sofia Coppola die Autobiografie von Priscilla Presley. "Priscilla" läuft derzeit in den Kinos.
Presley flimmerte am Mittwoch auch hinter Lugner über die Leinwand – eine Grußbotschaft, die von Lugners Tochter Jacqueline organisiert worden war. Sie freue sich über die Einladung und könne es nicht erwarten, den "berühmten Wiener Opernball" zu besuchen, sagte Schauspielerin Presley darin. Presley sei erst einmal in Wien gewesen und habe immer gehofft, sie würde wiederkommen.
Ob Lugner und Presley auf dem Ball auch tanzen werden, ließ der Unternehmer offen. Nach den Corona-bedingten Ausfällen sei er nicht mehr so geübt. Außerdem war Lugner zuletzt gesundheitlich angeschlagen. Ob der Opernball da nicht zu gefährlich ist? "Das werd' ich schon überleben", sagt der Bauherr.
Seit 1992 bringt Lugner Gäste zum Opernball. Wobei ihn nicht immer nur Frauen begleitet haben. Sein erster Gast war Harry Belafonte. Die erste Frau an Lugners Seite war "Denver Clan"-Star Joan Collins im Folgejahr. 2023 brachte Lugner die Schauspielerin, Fitnessikone und Klimaaktivistin Jane Fonda zum Ball.
Der 66. Opernball findet am 8. Februar statt. Die Veranstaltung ist ausverkauft. Die Eintrittskarte allein kostet 385 Euro. Damit darf man den Ball besuchen, hat aber noch keinen Platz. Die billigsten Logen sind für 14.000 Euro zu haben. (ook, 17.1.2024)