Bayern-Coach Thomas Tuchel.
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Auch Bayern Münchens Trainer Thomas Tuchel hat sich eindeutig gegen Rechtsextremismus gestellt. Bei diesem Thema müsse man "natürlich ganz klar sagen, dass da nicht genug aufstehen können. Da stehen wir 1000 Prozent dagegen auf. Da gibt es keine Zweifel gegen jede Art von Extremismus - insbesondere aktuell in der Diskussion und bei unserer Geschichte. Da kann es keine Stimme zu viel geben", sagte Tuchel vor dem Bundesligaspiel des Rekordmeisters am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) gegen Werder Bremen.

Die Bundesliga machte in den vergangenen Tagen mobil gegen Rechtsextremismus. Viele Klubs setzten Zeichen gegen Rechts, insbesondere Freiburgs Trainer Christian Streich hielt einen flammenden Appell gegen die politische Rechte um die AfD.

Auch Werder-Trainer Ole Werner hatte eine klare Haltung angemahnt. Der 35-Jährige sagte: "Das Zeichen sollte man am Wochenende setzen - das ist in diesen Zeiten wichtiger denn je." Und: "Wir leben in einem Land, in dem man seine Meinung sagen darf und große Privilegien genießt. Es ist wichtig, dass wir uns das erhalten, denn das, was unser Leben ausmacht, wird vielleicht als Selbstverständlichkeit hingenommen", erklärte er: "Aber die aktuellen Diskussionen zeigen auch, dass es scheinbar immer mehr Leute gibt, die vielleicht etwas dagegen haben, dass es so ist es, wie es ist. Und dann liegt es an der Zivilgesellschaft, eine Haltung zu haben."

Mehrere Trainer meldeten sich zu Wort

Werner am Spielfeldrand
Werder-Trainer Ole Werner.
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Profifußball-Leiter Clemens Fritz stimmte Werner zu. "Der Fußball hat so eine Stahlkraft. Und ich finde es gut, dass wir uns als Verein so klar positionieren", sagte er, nachdem auch Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald ein "lautes, entschiedenes Signal gegen jegliche Form von Ausgrenzung, Intoleranz und Diskriminierung" gefordert hatte.

Vor Werner hatten sich unter anderem bereits dessen Trainerkollegen Marco Rose von RB Leipzig und Christian Streich vom SC Freiburg geäußert. "Wer jetzt nicht aufsteht, der hat nichts verstanden. Das steht außer jeder Frage. Es ist fünf Minuten vor zwölf", sagte Streich, der am Mittwoch mit anderen Vertretern des Sport-Clubs in Freiburg an einer Demonstration gegen das rechte Lager teilgenommen hatte: "Wer jetzt nichts tut, hat in der Schule und in Geschichte nichts verstanden."

Auch Uli Hoeneß, Ehrenpräsident des FC Bayern, hatte sich bei der Trauerfeier für Franz Beckenbauer gegen die AfD ausgesprochen. Bei der WM 2006 habe Deutschland gezeigt, wie freundlich und offen es sein könne. Diese Stimmung wünschte sich der 72-Jährige zurück - aber "die AfD will ich nicht dabei haben", betonte Hoeneß. (APA, red, 20.1.2024)