Der globale Streamingriese Netflix setzt nach Schranken fürs Abo-Sharing und werbefinanzierten Angeboten auf Live-Events: Für fünf Milliarden Dollar, rund 4,6 Milliarden Euro, kaufte Netflix gerade die exklusiven Liverechte von "Raw" von World Wrestling Entertainment (WWE) ab Jänner 2025. Bisher war das in den USA quotenstarken Programm seit gut drei Jahrzehnten eine Domäne des linearen Fernsehens – eine weitere, in die Streamer mit Macht und Geld eindringen.

260 Millionen Abos

Netflix verzeichnete im vierten Quartal 2023 rund 13,1 Millionen Abo-Abschlüsse, abzüglich Kündigungen legte man um knapp neun Millionen Abos zu. Das war das größte Wachstum in einem letzten Jahresviertel. Der globale Streamingmarktführer übertraf mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten. Netflix hat damit 260 Millionen Abonnentinnen und Abonnenten.

"Es wird klarer und klarer, dass Netflix den Streamingkrieg gewonnen hat", kommentierte eine Analystin der Bank of America die Entwicklung.

Wrestler John Cena hat Dwayne 'The Rock' Johnson bei einer
Nun hat Netflix auch das US-Wrestling im Griff. Im Bild: Wrestler John Cena hat Kollegen Dwayne 'The Rock' Johnson bei einer "Wrestlemania" im April 2013 im Schwitzkasten.
AP Mel Evans

Wrestling für zehn Jahre

Die frisch erworbenen Wrestling-Liverechte laufen zehn Jahre ab 2025 und gelten insbesondere für die USA, Kanada, Großbritannien und Lateinamerika. Nach fünf Jahren kann Netflix entweder vorzeitig aussteigen oder für weitere zehn Jahre verlängern. Netflix wird außerhalb der USA exklusiv die Shows und Events von WWE teils zusätzlich kostenpflichtig anbieten, etwa "Wrestlemania", "Royal Rumble" und "Smackdown".

"Raw" läuft an Montagen bisher bei "USA Network" des Medienkonzerns Comcast, zu dem auch Sky gehört. Es ist dort das bisher quotenstärkste Programm mit 17,5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern im Lauf eines Jahres. Comcast zahlte bisher 265 Millionen Dollar pro Jahr für die Rechte, berichtete die Wirtschaftsagentur Bloomberg. (red, Reuters, 24.1.2024)