ESC
Die Veranstalterin des Eurovision Song Contest, die Europäische Rundfunkunion, hat sich zuletzt gegen einen ESC-Ausschluss Israels wegen des Gaza-Kriegs ausgesprochen.
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Wien/Malmö – Island behält sich die Entscheidung vor, ob es dieses Jahr am Eurovision Song Contest (ESC) im schwedischen Malmö teilnimmt. Das gab Radiodirektor Stefán Eiríksson am Dienstagabend im Sender RÚV bekannt. Die nationale Vorausscheidung, die am Samstag beginnt, soll wie geplant stattfinden. Danach wolle man gemeinsam mit den Siegern eine endgültige Entscheidung treffen, so Eiríksson.

Die Bewerber für den isländischen Beitrag zum ESC hätten angesichts der Lage in Gaza Besorgnis geäußert. Dies habe man auch den Veranstaltern des ESC mitgeteilt. Derzeit sei aber nach wie vor geplant teilzunehmen. Die Entscheidung hänge von der weiteren Entwicklung ab, so der Radiodirektor. Die isländischen Teilnehmer sollen Mitte März feststehen.

Boykott Israels?

Auch der Chef des isländischen Vorbewerbs, Rúnar Freyr Gíslason, stellte sich hinter die Entscheidung. Ihm zufolge gibt es in Norwegen und Finnland ebenfalls Überlegungen, den ESC wegen der geplanten Teilnahme Israels zu boykottieren. In anderen Ländern gebe es diesbezüglich hingegen kaum Druck, so Gíslason, der sich auf Rücksprachen mit Kollegen aus anderen Ländern berief.

Die Veranstalterin des Eurovision Song Contest, die Europäische Rundfunkunion (EBU), hatte sich vergangene Woche angesichts verschiedener Aufrufe in sozialen Netzwerken zu einem Boykott Israels erneut gegen einen ESC-Ausschluss Israels wegen des Gaza-Kriegs geäußert.

Der 68. ESC findet von 7. bis 11. Mai in Malmö statt, nachdem die schwedische Sängerin Loreen im Vorjahr mit "Tattoo" in Liverpool gewann. Insgesamt ist die Teilnahme von 37 Ländern geplant. Für Österreich geht Sängerin Kaleen ins Rennen. (APA, 24.1.2024)