"21 Pb Leaditer" heißt diese Bodenarbeit von Carl Andre.
AFP/JEAN-CHRISTOPHE VERHAEGEN

Carl Andre war neben Sol LeWitt, Donald Judd und Frank Stella einer der großen Vertreter der Minimal Art, jener Kunstrichtung, die ab den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts mit Reduktion revolutionieren wollte. Als Bildhauer zeigte er, 1935 in Massachusetts geboren und Ende der 1950er nach New York gezogen, bald große, gestapelte Holzscheite und metallene Bodenplatten. Diese Stapel, Reihungen oder Rasterstrukturen ernteten teils Unverständnis, zugleich war Andre von Anfang an in den für die damalige Kunst und Kunstrichtung wichtigen Ausstellungen vertreten. Jenseits wie diesseits des Atlantiks etwa in der vom legendären Harald Szeemann kuratierten Schau "Live in Your Head: When Attitudes Become Form" in der Kunsthalle Bern 1969 sowie bei mehreren Ausgaben der Documenta.

Bis heute nicht restlos geklärt ist der Tod seiner damaligen Lebenspartnerin Ana Mendieta, auch Künstlerin, in New York 1985. Sie verstarb nach einem Sturz aus der gemeinsamen Wohnung im 34. Stock. Ob sie gesprungen ist oder gestoßen wurde, konnte auch in einem Verfahren, dessentwegen Andre 1988 wegen Mordes vor Gericht stand, aber freigesprochen wurde, nicht geklärt werden. Proteste gegen ihn begleiteten aber in den folgenden Jahren seine Ausstellungen.

Carl Andre verstarb, wie seine Galerie Paula Cooper bekanntgab, am Mittwoch 88-jährig in New York. (red, 26.1.2024)