Eine Signa-Baustelle
Die Sanierungsverwalterin rechnet mit einer Stabilisierung.
REUTERS/CHRISTINE UYANIK

Am Mittwoch verkündete Signa-Großinvestor Hans Peter Haselsteiner in der "ZiB 2" des ORF, dass er bereit sei, 25 Millionen Euro in die insolvente Signa Development einzuschießen, nun ist es so weit. Die Gesellschaft, die sich in einem Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung befindet, bekommt von einer Tochter der Haselsteiner-Familienprivatstiftung einen Massekredit bis zu 25 Millionen Euro eingeräumt. Der Aufsichtsrat der Signa Development segnete das Geschäft am Freitagmittag ab.

Der Gläubigerausschuss bewerte das positiv. Das teilte die Sanierungsverwalterin der Gesellschaft, Andrea Fruhstorfer, am Freitagmittag per Aussendung mit. Und sie zeigt sich optimistisch, dass das Geld für die Fortsetzung des laufenden Sanierungsverfahrens reichen werde: "Nach derzeitigem Kenntnisstand und kontinuierlichen Evaluierungen erweist sich der Massekredit als ausreichend für die Fortsetzung der geordneten Restrukturierung." Das Geld sei "ein wichtiger Schritt zur weiteren Stabilisierung der Projektgesellschaften, um Notverkäufe mit erheblichem Wertverlust zu vermeiden". Nun könne man auf Ebene der Projektgesellschaften die offenen Zahlungen leisten und den Fortbetrieb sicherstellen, so die Sanierungsverwalterin.

Keine Zahlungsflüsse in Richtung Benko

Haselsteiner hatte im ORF gemeint, er sehe sich verantwortlich für die Development, weil er an ihr beteiligt sei (er hält neun Prozent), in der Aussendung von Freitag wird er so zitiert: "Ich sehe mich in der Verantwortung als wesentlicher Aktionär, den Schaden für das Unternehmen und die Gläubiger zu minimieren. Der Massekredit soll eine geordnete Restrukturierung durch die Sanierungsverwalterin und das Management ermöglichen, um mehr Zeit für bessere Verkaufsabschlüsse und somit für eine höhere Rückzahlungsquote der Gläubiger zu gewinnen."

Sanierungsverwalterin Fruhstorfer äußerte sich auch zu den jüngsten Medienberichten, die sich aus einem Artikel der "Financial Times" speisen; darin ist die Rede von Geldabflüssen aus der Development zu Benko zuzurechnenden Firmen in der Höhe von mehr als 300 Millionen Euro. Man habe die Zahlungsflüsse vor Insolvenzeröffnung geprüft, heißt es in der Aussendung, und der Vorwurf, es seien unmittelbar vor Insolvenzeröffnung Zahlungen von der Signa Development Selection AG an Benko oder ihm zuzurechnende Rechtsträger erfolgt, sei unrichtig.

300 Millionen flossen für Immoprojekte

Zutreffend sei aber, dass es Forderungen gegen nahestehende Gesellschaften der Signa-Gruppe gebe. Und: "Nach aktuellem Erhebungsstand sind die kolportierten 300 Millionen Euro für Immobilienprojekte der Signa verwendet worden." Die Forderungen würden "selbstverständlich geprüft und betrieben". Eine detaillierte Darstellung der Verrechnungsbeziehungen erfolge im Rahmen der Berichtserstattung ans Insolvenzgericht und an den Gläubigerausschuss. Ein Zusatz, den Medien im Zusammenhang mit Signa-Berichterstattung ganz gut kennen: "Die Schuldnerin (also Signa, Anm.) behält sich rechtliche Schritte gegen die Berichterstattung vor." (APA, gra, 26.1.2024)