Helbock
International gut vernetzt: Der österreichische Jazz-Pianist David Helbock.
IMAGO/Sven Thielmann

Wien – Eine Personale von drei Abenden ist durchaus eine Art Porgy-&-Bess-Grammy, der einem Künstler verliehen wird. Allerdings wird die Auszeichnung für den Preisträger zu einer ambitionierten Angelegenheit. Drei Abende mit unterschiedlichen Programmen? Da gilt es schon, Farbe zu bekennen, einiges an Substanz sollte vorhanden sein.

Bei David Helbock ist sie zugegen. Der international gut vernetzte, vielseitige Pianist aus Vorarlberg, der auf dem Label ACT publiziert, präsentiert sich zunächst mit dem Trio Random/Control, in dem Andreas Broger und Johannes Bär als Multiinstrumentalisten agieren. Broger vermag alle möglichen Klarinetten, Saxofone und Flöten zu spielen. Bär beherrscht zwischen Alphorn und Tuba auch eine Menge anderer Blasinstrumente. Ein Trio, das wie eine kleine Big Band klingt? Man wird hören! Das schon bunte Klangbild würzt Sängerin Fola Dada.

Leicht exzentrisch

Klanglich einheitlicher wird es im Duo mit dem finnischen Pianisten Iiro Rantala. "Vierhändig" geht es in Bereiche des Melodiösen mit besonderer Berücksichtigung des Pointiert-Exzentrischen. Kein Wunder: Zu jenen Pianisten, die für Helbock eine wichtige Inspiration darstellen, gehört auch der genial-seltsame Pianist Thelonious Monk. Der dritte Abend?

Er wird bunt und unberechenbar. Helbocks neues Projekt Austrian Syndicate ist angesetzt, das sich klanglich auf Joe Zawinuls Band Syndicate bezieht. Unterschiedliche Gäste sind angesagt, es wird Helbocks 40. Geburtstag gefeiert. (Ljubisa Tosic,26.1.2023)