Kentin Mahe feiert mit Luka Karabatic den EM-Titel.
REUTERS/WOLFGANG RATTAY

Finale EM-Krönung für Nikola Karabatic: Frankreichs Handballer um ihren Superstar haben zum vierten Mal den europäischen Handball-Thron bestiegen. Der WM-Rekordchampion besiegte Weltmeister Dänemark im hochklassigen Endspiel-Krimi von Köln am Sonntag mit 33:31 (27:27, 14:14) nach Verlängerung und bescherte Karabatic damit einen glorreichen Abschied von der EM-Bühne.

Bereits in den Jahren 2006, 2010 und 2014 hatten die Franzosen jeweils auf europäischer Ebene triumphiert - bei jedem Titel stand Karabatic auf dem Parkett. Bester französischer Werfer vor 19.750 Zuschauern war Kreisläufer Ludovic Fabregas mit acht Treffern. Zum Matchwinner avancierte auch Samir Bellahcene, der Torhüter vom THW Kiel zeigte in der Verlängerung etliche Paraden.

Für die Dänen trafen Mikkel Hansen (9 Tore) und der Berliner Mathias Gidsel (8) am häufigsten. Die Nordeuropäer, die ihr erstes EM-Finale seit zehn Jahren spielten, verpassten ihren dritten Titelgewinn nach 2008 und 2012. Trainer Rasmus Lauge sprach am ARD-Mikrofon enttäuscht von "Kleinigkeiten" und setzte hinzu: "Es wurde um jeden Zentimeter gekämpft. Leider war das nicht genug heute."

Highlights vom EM-Finale
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Temporeiches Finale

Spektakuläre Tore, atemberaubendes Tempo: Dänemark und Frankreich, die beiden Handball-Dominatoren der vergangenen Jahre, boten den Fans ein fantastisches Finale. Karabatic fieberte dem Spiel, seinem 80. (!) und zugleich letzten EM-Spiel, ganz besonders entgegen. "Ich bin sehr glücklich, dass ich noch einmal die Möglichkeit habe. Ich will das bis zum Ende genießen und alles geben auf der Platte", sagte Karabatic vor der Partie. Für den 39-Jährigen, der in seiner einmaligen Karriere drei EM-Titel, vier Mal WM-Gold und drei Olympiasiege, ist es die letzte Saison.

Angeführt von Karabatic erwischten "Les Experts" den besseren Start und lagen die Franzosen nach zwölf Minuten mit 6:4 vorne. Doch die Dänen kamen dank der Paraden von Emil Nielsen aber fortan besser ins Spiel. Weil der nicht vollkommen austrainiert wirkende Keeper nun seinen Kasten förmlich vernagelte, startete sein Team einen 5:0-Lauf und übernahm zunächst das Kommando.

Im zweiten Abschnitt behauptete Dänemark seine knappe Führung bis in die Schlussphase. Als Kentin Mahe fünf Minuten vor dem Ende allerdings vom Siebenmeterpunkt traf, lag plötzlich Frankreich vorn (25:24). In der Verlängerung behielten Karabatic und Co. die Nerven.

Frankreich mit der Schale.
AP/Martin Meissner

Deutschland unterliegt im Bronze-Match und trifft auf Österreich

Gastgeber Deutschland hatte das Spiel um Platz 3 gegen Schweden zuvor mit 31:34 (12:18) verloren und steht damit als letzter Gegner von Österreichs Auswahl im Qualifikationsturnier für die Olympischen Spiele fest. Rot-Weiß-Rot trifft von 14. bis 17. März an einem noch zu bestimmenden Ort im Kampf um zwei Paris-Tickets weiters auf Kroatien und Algerien.

Gegen Deutschland hat die ÖHB-Truppe die Gelegenheit zur Revanche für das Remis bei der EM. Österreich rang Juri Knorr und Co. in der Hauptrunde ein 22:22 ab, vergab dabei im Finish aber einen Fünf-Tore-Vorsprung und damit wohl den Einzug ins Halbfinale. (APA, red, 28.1.2024)

Handball, EM der Männer in Deutschland, Finale in Köln:

Frankreich - Dänemark 33:31 (27:27, 14:14) n.V.

Spiel um Platz 3

Schweden - Deutschland 34:31 (18:12)

All-Star-Team der Handball-EM 2024

Torhüter: Andreas Wolff (Deutschland)

Linksaußen: Hampus Wanne (Schweden)

Rückraumlinks: Martim Costa (Portugal)

Rückraummitte: Juri Knorr (Deutschland)

Rückraumrechts: Mathias Gidsel (Dänemark)

Rechtsaußen: Robert Weber (Österreich)

Kreisläufer: Ludovic Fabregas (Frankreich)

Bester Verteidiger: Magnus Saugstrup (Dänemark)