Begegnungen mit hilfsbereiten Einheimischen, zuvorkommende Taxifahrer und engagierte Gastgeber sind die Zutaten für einen guten Urlaub. Aber wie lassen sich diese persönlichen Erlebnisse in messbare Daten überführen, um ein umfassenderes Bild der Gastfreundlichkeit in verschiedenen Ländern zu zeichnen? Genau diese Frage hat das Ferienhausportal Holidu zu einer Studie zur Gastfreundlichkeit in 25 europäischen Urlaubsländern inspiriert. Die Untersuchung wurde im Jänner 2024 durchgeführt.

Spanien, egal ob Festland oder Inseln (im Bild: Teneriffa), ist laut einer Untersuchung das gastfreundlichste Urlaubsland Europas.
Spanien, egal ob Festland oder Inseln (im Bild: Teneriffa), ist laut einer Untersuchung das gastfreundlichste Urlaubsland Europas.
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Entlang von sieben ausgewählten Kriterien – Touristenankünfte, Englischkenntnisse, Familienfreundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Taxiservice-Qualität, Top-Sehenswürdigkeiten und Taschendiebstähle – und den dazu passenden Daten wollte man einen umfassenden Einblick in verschiedene Aspekte von Gastfreundlichkeit und Servicequalität gewinnen. Die Auswertung führt zu einem Ranking der gastfreundlichsten Länder Europas.

Auf Platz 1: Spanien

72 Millionen Touristinnen und Touristen hat Spanien im vergangenen Jahr empfangen. Eine beeindruckende Zahl, die nur von Frankreich (79 Millionen Besucher im Jahr) übertroffen wird. Es sei ein deutliches Zeichen dafür, dass sich Reisende in Spanien ausgesprochen wohl und willkommen fühlen, hält man bei Holidu fest.

Die positive Erfahrung beginne oft schon am Flughafen: Darauf lasse eine britische Untersuchung zum Taxiservice in verschiedenen Ländern schließen, meinen die Studienautoren. In keiner anderen Nation seien Taxifahrer freundlicher und hilfsbereiter als in Spanien. Als Spitzenreiter illustriere Spanien ein außergewöhnliches Maß an Gemeinschaftssinn und Menschlichkeit, heißt es weiter. Diese Kultur der Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft trage wesentlich dazu bei, dass sich Besucherinnen und Besucher im Land besonders willkommen und unterstützt fühlen.

Die Türkei sticht durch bemerkenswerte Hilfsbereitschaft hervor. Auch Polen zeichnet in diesem Kriterium ein gastfreundliches Bild. Einige Länder zeichnen sich dadurch aus, Familien herzlich willkommen zu heißen. Italien ist in dieser Hinsicht Spitzenreiter, hält man bei Holidu fest: "Familien im Urlaub genießen hier eine warme und einladende Atmosphäre, die sich in kinderfreundlichen Einrichtungen, kulturellen Aktivitäten und einer entspannten Einstellung gegenüber den kleinsten Reisenden zeigt."

Eine Überraschung gibt es beim Thema Taschendiebstahl: Schweden hat laut Polizeistatistiken das höchste Risiko für Taschendiebstähle, dicht gefolgt vom Vereinigten Königreich. In diesen beliebten Urlaubszielen wurden letztes Jahr etwa 2.000 Fälle pro 100.000 Einwohner registriert. In Ländern wie Albanien, Tschechien und der Türkei kann man sich als Tourist sicher sein: Dort wurden weniger als 250 Diebstähle pro 100.000 Einwohner registriert.

Luft nach oben

Auch die Englischkenntnisse der Einheimischen spielen bei der Gastfreundschaft eine Rolle, befindet man bei Holidu. Während englischsprachige Länder wie das Vereinigte Königreich und Irland hier einen Vorteil haben, komme man aber auch in anderen Teilen Europas gut mit Englisch durch, so zum Beispiel in den Niederlanden, den skandinavischen Ländern, Österreich, Island und Belgien. In Ländern wie Spanien, Italien oder der Türkei scheint es schon kniffliger sein, fließend Englisch sprechende Personen zu finden. Hier lohne es sich, vorab ein paar Brocken der Landessprache zu lernen, rät man.

Österreich und Deutschland belegen Rang acht beziehungsweise neun im Ranking. Dazu heißt es: "Insbesondere Österreichs Taxifahrer glänzen mit Freundlichkeit und Service. Das wirkt sich positiv auf das Image des Landes aus." Mit 29 Millionen internationalen Touristen habe Deutschland zwar in Sachen Taxifahrerservice noch Luft nach oben, punktet aber mit vielen Fünf-Sterne-Sehenswürdigkeiten: 73 Prozent der Besucher von Attraktionen wie Schloss Neuschwanstein oder Kölner Dom seien restlos begeistert. Trotzdem gibt es in beiden Ländern noch Verbesserungspotenzial im Bereich Familienfreundlichkeit, wo beide im internationalen Vergleich eher im Mittelfeld liegen, befinden die Studienautorinnen und -autoren. (red, 29.1.2024)